Die Tradition der sogenannten Farb- bzw. Buntbücher stammt aus England; 1624 erschienen diese dort erstmalig.
Ursprünglich handelte es sich bei diesen Büchern um regierungsamtliche Zusammenfassungen und Veröffentlichungen insbesondere zu außenpolitischen Entwicklungen und diplomatischen Verhandlungen für die nationalen Parlamente. Von der Farbe des Einbandes bzw. Umschlages leitete sich der entsprechende Name ab. So gab es z.B. Gelbbücher in Frankreich, Rotbücher in Österreich, Graubücher in Dänemark oder Blauweißbücher in Finnland.
In Anlehnung an diese Tradition wurden Farbbücher dann schließlich auch von anderen Personen oder Institutionen verfasst. So das Grün- und Weißbuch der Europäischen Kommission, das Weißbuch der Bundeswehr vom Bundesverteidigungsministerium oder das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler.
Eine einheitliche Definition dieser Begrifflichkeiten existiert nicht.
Das Grünbuch der Europäischen Kommission z.B. dient allgemein der Einleitung von Diskussionen zu einem bestimmten Thema oder Problemkomplex. Das „grün” symbolisiert an dieser Stelle das ein Thema relevant ist und die Diskussion eröffnet werden sollte. In diesem Sinne enthält es eine erste Bestandsaufnahme wichtiger Informationen, Ideen und Handlungsalternativen, die diskutiert werden sollten.
Das Weißbuch dagegen enthält bereits konkreter ausgearbeitete Vorschläge oder Maßnahmen und geht somit konzeptionell über das Grünbuch hinaus.
Schwarzbücher wiederum zielen generell auf die Anprangerung von Missständen und Unrecht ab. In diesem Zusammenhang bezieht sich der Begriff „schwarz” jedoch weniger auf die Umschlagsfarbe, sondern vielmehr auf den veröffentlichten negativen Inhalt.