Die Sicherheit auf der Schiene scheint manchen Lokführern mehr als egal zu sein. Jüngstes Beispiel: Da berichtet ein Fahrdienstleiter auf facebook von einem Zug, der trotz Halt einfach weiterfährt. Die Warnungen von mobifair sind nicht aus der Luft gegriffen, Wildwestmanieren machen sich breit. Schlechte Ausbildung, Frust oder der berühmte „Aussetzer“. Man wird es herausfinden.
Trotz Halt zeigendem Ausfahrsignal, so schreibt ein Fahrdienstleiter auf facebook, fuhr der Zug einfach weiter, befreite sich vom Stopp und war munter weiter unterwegs bis zum nächsten Bahnhof. Bereits im November, so der gleiche Bahnmitarbeiter, habe er einen Zug beobachtet, der ein Halt zeigendes Signal missachtete und von der PZB gestoppt wurde. Wie kann das angehen?, fragt mobifair-Vorstand Helmut Diener: „Es ist gefährlich und kein Einzelfall“. mobifair bekommt immer mehr Hinweise, dass Lokführer mit mangelnder Qualifikation unterwegs sind. „Man muss sich ernsthaft fragen, warum viele Lokführer von privaten Eisenbahnen den Eignungstest bei der DB AG nicht bestehen“, so Diener. Schon deshalb brauche das System neue Regeln, insbesondere, was die Qualifikation der Lokführer betreffe. Und es brauche Kontrollen, die neben der Arbeitszeit vor allem auch die Eignung und Befähigung der Lokführer prüfen und festgestellte Sicherheitsgefährdungen hart bestrafen. Der „Täter“ sei nicht der Lokführer, sagt Diener. „Es ist das System, das ‚Schludrigkeiten’ zulässt. Ein System, das dem Preiskampf um Aufträge im Schienenverkehr nicht ausreichend Paroli bietet und dazu beiträgt, das Vertrauen in eine sichere Zugfahrt kaputt zu machen. “