9. Januar 2015 – Öfter, schneller und noch günstiger fahren. Mit diesem Ziel schließen sich die Marktführer im Fernbuslinienverkehr – MeinFernbus und Flixbus- zusammen und werden künftig gut die Hälfte der Marktanteile halten. In die Fusion einsteigen wird außerdem die US-Beteiligungsgesellschaft General Atlantic, die weiteres Kapital in den Machtkampf im Busmarkt einbringt.
Wenn fast 200 Subunternehmer oder Kooperationspartner aus mittelständischen Busunternehmen für den großen Player unterwegs sind, wird es für Mitbewerber schwer, hier mitzuhalten. Billigangebote gehören dazu. mobifair-Vorstand Helmut Diener befürchtet, dass man rote Zahlen in Kauf nehmen wird, bis letztendlich den Markt „bereinigt“ ist und dann so richtig Geld verdient werden kann. Mit der Einführung von europaweiten Verbindungen wird der Fernbus auch dort auf die Verkehrsinfrastrukturen und Verkehrsströme Einfluss nehmen.
Öfter, schneller und günstiger fahren, bedeutet umso mehr darauf zu achten, dass die Qualifikation und die Sozialstandards der Fahrer und die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten nicht verletzt werden, macht Diener deutlich. Deshalb gelte es insbesondere, die Anbieter dafür verantwortlich zu machen, dass die in ihrem Auftragen fahrenden Strecken-Betreiber diesen Vorgaben auch nachkommen.
mobifair hat bereits schwarze Schafe ausfindig gemacht, die sehr schludrig mit dem Thema umgehen und leider immer noch auf der Straße anzutreffen sind. „Wer bescheißt, muss weg“, urteilt Diener. Es müssten Sanktionen geschaffen werden, die nicht nur die Busfahrer bestrafen sondern auch die Betreiber und die Anbieter. Wer nicht dafür Sorge trägt, dass die Linien sicher und fair bedient werden, der sollte auch seinen Anspruch auf die Konzession für diese Linie verlieren, fordert mobifair.
Am Beispiel IC-Busse der DB, die schon zwischen Nürnberg und Prag grenzüberschreitend unterwegs sind, werde man schnell erkennen, wie ernst es mit fairen Lohn- und Sozialstandards sei, meint mobifair. Auf der Strecke seien hauptsächlich tschechische Busfahrer unterwegs. „Ist ja wesentlich billiger und die beschweren sich auch nicht“, sagt Helmut Diener. Und kündigt an: „Warten wir es ab, mobifair wird dran bleiben.“