Es wird viel getan von seitens des GBR von DB Cargo und der EVG, um gegenüber der Politik und dem Unternehmen klare Kante zu zeigen. Auch mobifair hat in seiner letzten Ausgabe der mopinio viel über den Schienengüterverkehr berichtet. Nun gab es die Gelegenheit, zusammen mit der Spitze der NRW SPD in Duisburg den Dreh- und Angelpunkt des großen Logistikunternehmens zu besuchen. Die Zentrale von DB Cargo befindet sich zwar in Mainz, doch in Duisburg, dem nördlichsten Zipfel des Rheinlandes, spielt die Musik. Dort werden sämtliche Verkehre von DB Cargo, national und international disponiert.
Auf Einladung des BR-Vorsitzenden Kay Gottschall und des BR Vorsitzenden WB Duisburg, Heinz Frielingsdorf, kamen Sarah Philipp, Landesvorsitzende der NRW SPD, sowie Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion, sowie Lena Teschlade, Arbeits- und Sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, nach Duisburg. Dirk Schlömer nahm als mobifair Vorstand ebenfalls an dem Besuch im Kundenservicecenter der DB Cargo in Duisburg teil.
Der Vorsitzende des Betriebsrates erklärte bei der Einführung, dass NRW von den Schrumpfplänen und auch der Verlagerung des kombinierten Verkehrs (KV) in Cargo-Tochterunternehmen besonders betroffen ist. Mehrere hundert Arbeitsplätze stehen auf der Kippe. Doch auch die schlechte Konjunktur führt nach Aussage der Bahnvertreter zu Problemen.
Doch das Wesentliche ist wohl derzeit in drei wichtige Kategorien aufgeteilt. Brüssel muss endlich erkennen, dass es nicht um die Vollendung eines zügellosen Wettbewerbs gehen kann, wenn das wichtigste Ziel für die Menschen in Europa, die Erreichung der Klimaschutzziele, sein sollte. Damit müssen alle Schritte unterbleiben, die einzig gegen die großen Güterbahnen in Europa sind und somit auch die Strukturen eines flächendeckenden Eisenbahngüterverkehrs in Gefahr bringen. Die Berliner Politik muss sich mit klaren Aussagen und Taten hinter DB Cargo stellen und ein Konzept entwickeln, mit dem der Einzelwagenverkehr, der KV und Ganzzugverkehr insgesamt gegenüber dem LKW bevorteilt wird, damit Verlagerungsziele überhaupt erreichbar sind. Die Deutsche Bahn AG und DB Cargo müssen zudem einen deutlichen Richtungswechsel vollziehen. Eine Schrumpfbahn wird die Verlagerung von der Straße auf die Schiene nicht leisten können. Eine reine ertragsgesteuerte Unternehmenspolitik kann den volkswirtschaftlichen Verpflichtungen, die aus Sicht von mobifair auch für die DB Cargo gelten muss, nicht gerecht werden. Die Zielbestimmung muss also dringend überprüft werden.
Positiv sieht Dirk Schlömer die Entwicklung einer neuen Förderrichtlinie für den Einzelwagenverkehr, die derzeit im Bundesverkehrsministerium erarbeitet wird. „Noch ist zwar nichts in trockenen Tüchern, aber der Wille ist da, dass mit einer neuen Förderrichtlinie mit Zustimmung aus Brüssel der Einzelwagenverkehr weiter bezuschusst werden kann.“ Allerdings sind darüber hinaus noch einige Fragen offen. So gibt es weitere Fördermöglichkeiten, die den Kreis der interessierten Unternehmen deutlich ausweiten können. Hier sieht mobifair die Gefahr, dass bei gleichbleibenden Mitteln von derzeit 300 Mio. Euro jährlich, der Einzelwagenverkehr zu wenig Unterstützung erhält. Deshalb fordert mobifair eine deutliche Erhöhung dieser Mittel.