mobifair ist schon lange mit an Bord, wenn es um das Thema der Übergriffe gegen Beschäftigte im Bereich der Bahnen geht. Die Bandbreite von Übergriffen nimmt dabei seit Jahren immer weiter zu, der Respekt gegenüber Beschäftigten, die nur ihrer Arbeit nachgehen, geht immer mehr zurück. mobifair unterstützt deshalb voll und ganz die Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) sowie die gemeinsame Initiative der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Gewerkschaft der Polizei (GdP), um gegen die zunehmende Gewaltbereitschaft von Reisenden, aber auch Gästen in den Bahnhöfen vorzugehen.
Dirk Schlömer nahm als mobifair-Vorstand anlässlich der diesjährigen EVG-Bundeskonferenz an einer Podiumsdiskussion zu diesem Thema teil. Neben Kristian Loroch, stellvertretender EVG-Vorsitzender und Sven Hüber stellvertretender Bundesvorsitzender der GDP sowie Betriebsrät*innen aus dem Bereich Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und Sicherheit nahm auch Robert Dorn, Geschäftsführer des Bundesverbands Schienennahverkehr (BSN) teil.
mobifair engagiert sich schon seit Jahren gemeinsam mit der EVG dafür, die Sicherheit für die Kolleg*innen in den Zügen, Bussen und Bahnhöfen zu erhöhen. Mit „Ruf Robin“ startete mobifair, in enger Zusammenarbeit mit der EVG, eine Hotline für Kolleg*innen, die Opfer von Übergriffen wurden. Die Schilderungen von Sven Hüber und Kristian Loroch zeigen anhand der jüngsten Zahlen auf, dass gewalttätige Übergriffe weiter zunehmen. Täglich gibt es rund neun gemeldete Übergriffe und die Dunkelziffer auf über 70 % geschätzt.
Die Beispiele der Betriebsrät*innen aus der Praxis, bei den Eisenbahnen und auch dem Sicherheitspersonal, zeichnen kein gutes Bild bezüglich der Wertschätzung oder des Respekts gegenüber den Beschäftigten, die einen guten Service bieten und reibungslosen Betriebsablauf bei den Bahnen und Bussen leisten oder allgemein für die Sicherheit Aller zuständig sind.
Für den Bereich des Öffentlichen Personenverkehrs gibt es jedoch Möglichkeiten, die Sicherheit zu erhöhen. Das sind die von mobifair seit Jahren geforderten verbindlichen Vorgaben von mehr Personal in den Zügen und zusätzlichen Sicherheitskräften, einer guten Aus- und Fortbildung für das Personal, eine 100-prozentige Eigenerbringungsquote sowie verbindliche, als verpflichtende Vorgaben bei Vergabeverfahren sowie durchgängige Kontrollen der Einhaltung solcher Vorgaben. Sicherheit der Beschäftigten darf nicht am Geld scheitern und aus Sicht der EVG und mobifair sind Arbeitgeber wie auch Aufgabenträger hierfür verantwortlich. Auch Robert Dorn vom Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) stellte diese Verantwortung nicht in Frage und sieht dies als sehr wichtige und dringende Themen an. „Ohne Sicherheit und Wertschätzung sowie gute Beschäftigungsbedingungen werden wir nicht genug Personal finden, um den künftigen Anforderungen des Öffentlichen Personenverkehrs nachkommen zu können. Und ohne Sicherheit werden auch die Fahrgäste ausbleiben.“ so Schlömer. „Es ist insgesamt ein gesellschaftliches Problem, aber wir müssen alles dafür tun, dass die Sicherheit für Beschäftigte und Reisende erhöht wird.“
EVG Kampagne: Mehr Achtung für Beschäftigte, mehr Bahnhöflichkeit!
DGB Kampagne: Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch!
Quelle: EVG