18. November 2014 – Mit neuem Vorstand und Präsidium geht mobifair in das nächste Jahr. Nach der Mitgliederversammlung im Nürnberger DB-Museum zeigt sich der Verein gut aufgestellt für künftige Aufgaben. Im Fokus steht weiterhin der Kampf für gerechte Arbeitsbedingungen.
Mit dem EVG-Vorsitzenden Alexander Kirchner und Martin Burkert, Vorsitzender des Ausschusses Verkehr und digitale Infrastruktur im Deutschen Bundestag, konnte mobifair-Vorsitzender Jörg Krüger prominente Redner der Mitgliederversammlung begrüßen. Beide Verkehrsexperten würdigten in ihren Vorträgen die Arbeit von mobifair und machten deutlich, wie wichtig der Einsatz für faire Arbeitsstandards in einem ständig wachsenden Markt ist.
Kirchner legt seinen Fokus auf den grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr und bezeichnete die Wettbewerbssituation als „dramatisch“. Das Problem sei das System selbst, so der Gewerkschaftsvorsitzende, es gäbe keine durchgehenden Kontrollketten wie im Bahnsystem vor der Liberalisierung mehr. Daher entstünden sowohl technische Probleme als auch Schwierigkeiten mit ungenügend qualifizierten Mitarbeitern. Genau wie mobifair forderte Kirchner einheitliche Standards für Ausbildungen und Prüfungen sowie gesetzlich geregelte Kontrollen der Züge. Kirchner sagte, gemeinsam mit mobifair werde die EVG diese Themen weiter vorantreiben.
Die mobifair-Recherchen im Bereich der Fernbusse wurden von MdB Martin Burkert thematisiert. Es sei wichtig, die Missstände gerade bei den Arbeitsbedingungen der Busfahrer aufzuzeigen. Bei der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes, so Burkert, habe der Verkehrsausschuss des Bundestages versucht, die sozialen Belange mit abzufedern, dennoch bestehe Handlungsbedarf. Der „gnadenlose“ Wettbewerb auf dem Fernbusmarkt gehe zu Lasten der Fahrer. Mit überlangen Arbeitszeiten und niedrigen Löhnen versuchten die Unternehmen sich gegenseitig zu unterbieten. Hier warte eine große Aufgabe auf mobifair, sagte der Abgeordnete. Er forderte außerdem eine Maut für Fernbusse. Zu den Plänen für eine Pkw-Maut sagte er, es könne nicht sein, dass Busse als einzige nicht zahlen. Mit den Mitteln aus der Maut sollten seiner Auffassung nach die Kommunen die für Busse benötigte Infrastruktur finanzieren.
Während der Arbeitstagung der Mitgliederversammlung stimmten die Teilnehmer für eine Änderung der Satzung von mobifair. Künftig wird der Verein von einem neunköpfigen Präsidium und einem hauptamtlichen Vorstand geführt. Danach standen Wahlen auf dem Programm der Tagung. Zum Vorsitzenden des neuen Präsidiums wurde der bisherige erste Vorsitzende Jörg Krüger gewählt, sein Stellvertreter ist Dirk Schlömer, bisher zweiter Vorsitzender des Vereins. Weitere Präsidiumsmitglieder sind Mira Ball, Bundesfachgruppenleiterin ver.di, Guntram Grasy, Fachbereichsleiter EVG, Guy Greivelding, Prädident der ETF-Sektion Schiene, Christian Horvath, Referent Internationales Gewerkschaft vida, Armin Keppel, Präsident EBA und BEV a.D., Ulrich Rötzheim, Bereichsleiter EVG und Heino Seeger, Geschäftsführer Tegernseebahn. Helmut Diener, bisher Geschäftsführer von mobifair, wurde vom Präsidium einstimmig als Vorstand berufen und weiter mit der Führung der Geschäfte beauftragt.
mobifair-Mitgliederversammlung 2014 in Nürnberg |
Vorsitzender des neuen Präsidiums Jörg Krüger |
EVG-Vorsitzender Alexander Kirchner |
MdB Martin Burkert, Vorsitzender des Ausschusses Verkehr und digitale Infrastruktur im Deutschen Bundestag |
Das neue Präsidium (v. l.): Guy Greivelding, MdL Dirk Schlömer, Jörg Krüger, Armin Keppel, Ulrich Rötzheim, Mira Ball, Christian Horvath und Heino Seeger |
Helmut Diener, bisher Geschäftsführer von mobifair, fungiert ab sofort als Vorstand. |