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Europa-Vergleich: Deutschland Spitze bei Niedriglohn

2. August 2013 – Deutschland mal wieder bei den Spitzenplätzen – Jubel ist allerdings nicht angesagt. Es geht um den Anteil der Geringverdiener. Und da ist die Bundesrepublik nach Angaben des Instituts für Arbeits- und Berufsforschung ziemlich weit vorne. Fast jeder vierte Beschäftigte arbeitet für Niedriglohn.

Im europäischen Vergleich weisen selbst Krisenländer wie Zypern einen geringeren Niedriglohnsektor als Deutschland aus. Wie die Untersuchung des IAB ergab, liegt der Anteil der Geringverdiener unter allen Beschäftigten hierzulande bei 24 Prozent. Staaten wie Zypern, Bulgarien oder Polen haben zwischen 21 und 18 Prozent Niedriglohnjobs. Länderübergreifend sind Frauen, Jüngere, befristet Beschäftigte und Arbeitnehmer in Kleinbetrieben unter den Geringverdienern überrepräsentiert. Die Niedriglohnquoten von Frauen und Teilzeitbeschäftigten sind in Deutschland besonders hoch, meldet das Institut. Zu den Geringverdienern mit weniger als 9,54 Euro Brutto-Stundenlohn zählen nicht nur Geringqualifizierte: Mehr als 80 Prozent der Betroffenen in Deutschland haben eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Bereits seit den neunziger Jahren steigt der Anteil der Beschäftigten, die zu Niedriglöhnen arbeiten müssen, kontinuierlich und deutlich an.