11. Juli 2013 – Auf den deutschen Wasserstraßen liegen die Schiffe derzeit an der Leine. Beschäftigte der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung streiken für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, die Schleusen bleiben dicht. Der Ausstand legt die Binnenschifffahrt auf weiten Bereichen des Kanalnetzes komplett lahm.
Sollte die Bundesregierung bei den Tarifverhandlungen nicht einlenken, kündigt die Gewerkschaft ver.di weitere Streiks bis in den Spätsommer an. Hintergrund sind Pläne für eine weitreichende Umstrukturierung der Wasser- und Schifffahrtverwaltung bei der ein Viertel der Arbeitsplätze wegfallen sollen. ver.di fordert eine Absicherung der Beschäftigten vor betriebsbedingten Kündigungen sowie den Ausschluss betriebsbedingter Versetzungen. Bisherige Verhandlungen sind gescheitert. Man warte auf die Einladung der Bundesregierung zu Tarifverhandlungen, die jederzeit wieder aufgenommen werden könnten, so die Gewerkschaft.
Von den Streiks betroffen sind derzeit Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Mit Rücksicht auf die Schiffsunternehmen soll es in einigen Bereichen Streikpausen geben. Ver.di bedauerte die Auswirkungen auf Fracht-und Ausflugsschiffe, kündigte aber für den Fall, dass die Bundesregierung sich nicht zu Verhandlungen bereit zeige, eine Ausweitung des Ausstandes auf weitere Bundesländer an.
mobifair stellt sich hinter die Forderung von ver.di. Zur Fairness gehört auch der Schutz qualifizierter Arbeitsplätze. Es ist doch kaum zu glauben, dass auf einmal ein Viertel der Arbeitsplätze zu viel an Bord ist. Oder öffnen sich hier wieder Türen für irgendwelche Werkverträge? Wehret den Anfängen.