10. Juli 2013 – Runde 20 Millionen Euro Stärkung für die Kaufkraft der Deutschen würde die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro bringen. Mehr als neun Millionen Beschäftigte würden nach Angaben von Gewerkschaften unmittelbar von einer Einführung profitieren.
Im Auftrag der Gewerkschaften ver.di und NGG hat das ISP Eduard Pestel Institut für Systemforschung in Hannover berechnet, wie sich ein Mindestlohn von 8,50 Euro auf die Kaufkraft auswirken würde. Ergebnis: Die Einführung wäre nicht nur sozial, sondern auch ein Plus für die Wirtschaft. Auch unter dem Aspekt Wettbewerbsgerechtigkeit. Nach Angaben von ver.di werden jährlich über zehn Milliarden Euro an Arbeitslosengeld II für so genannte „Aufstocker“ aus dem Niedriglohnbereich gezahlt. „Wir brauchen den allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn, damit endlich Schluss ist mit einem Geschäftsmodell, das auf Lohnarmut der Beschäftigten setzt und sich dabei – zu Lasten des fairen Wettbewerbs – vom Staat und damit den Steuerzahlern subventionieren lässt“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis.
Eine Stärkung der Kaufkraft um 20 Millionen Euro böte darüber hinaus eine Chance auf einen Schub für die Wirtschaft. Der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg sprach von einem „eigenständigen Konjunkturprogramm für das derzeit eher mäßige Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik“ durch Einführung es gesetzlichen Mindestlohns.