mobifair war zu einem Vor-Ort-Gespräch im Jakob-Kaiser-Haus in Berlin. Gesprächspartner MdB Bernd Rützel, Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales im Deutschen Bundestag. Die Skandale und die prekäre Arbeit rund um die Fleischindustrie sind Anlass eines schnellen und harten politischen Handelns. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will noch im Juli ein Gesetz einbringen, dass diese „Versubbung“ der Arbeit in der Branche verbietet.
Das heißt künftig „selber machen“, mit eigenen Beschäftigten und „Türe zu“ für Subunternehmer. mobifair machte im Gespräch mit dem Abgeordneten Rützel deutlich, dass auch in anderen Branchen diese Probleme an der Tagesordnung sind und Handlungsbedarf der Regierung auch hier bestehe. Dubiose Machenschaften finden ebenfalls im Schienenverkehr ihre Heimat. Da gibt es viele Parallelen zur Fleischindustrie, wenn es um die Kreativität der Ausbeutung von Menschen geht. Beispiele dafür findet man im Bereich der Sicherheit mit endlosen Subketten, in der Überwachung von Baustellen oder in der Fahrzeugreinigung, wo durchaus die Zahlung von einer Miete für den Besen mit dem „Messergeld“ der externen Schlachter vergleichbar ist. Auch die vielen Personaldienstleister sollten nicht vergessen werden, die ohne eine vom Eisenbahnbundesamt geforderte Zulassung im Geschäftsfeld „Handel mit Lokführern“ tätig sind. Die Behauptungen, dass alles so kontrolliert und den Regeln entsprechend abläuft, kann man ins Reich der Märchen verbannen. Hier gibt es genügend Hinweise, dies darf nicht die Zukunft sein. „Selber machen“ ist auch hier der Lösungsweg. Es muss dafür Sorge getragen werden, dass nur derjenige einen Zug fahren darf, der auch direkt in dem Unternehmen beschäftigt ist, das für die Zugfahrt auch die Verantwortung trägt. mobifair hat bereits den Bundesminister für Arbeit angeschrieben und bekommt nun auch Unterstützung von MdB Bernd Rützel, der selbst Wurzeln als Eisenbahner hat und die Forderungen voll und ganz nachvollziehen kann. Das war der erste Teil der „mobifair-Sommertour“ für „Gute Arbeit“. Es sind weitere Gespräche mit Bundestagsabgeordneten geplant, um sie für das Thema Leiharbeit und Werkverträge in der Verkehrsbranche zu sensibilisieren. „MdBs wir kommen.“