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Ausbeutung in Deutschland: Zahlen und Fakten

11. Mai 2012 – Derzeit gibt es nach DGB-Schätzung rund 13 Millionen prekäre Arbeitsplätze in Deutschland. Hier geht es um Lohn- und Sozialdumping, Ausbeuterlöhne, Schwarzarbeit, Werkverträge, Leiharbeit …

Rund sieben Millionen Menschen arbeiten in so genannten Mini-Jobs. Dreiviertel davon verdienen weniger als 8,50 die Stunde. Die Armutsgrenze oder der Armutslohn ist mit 1442 Euro brutto im Monat errechnet. Das sind 50 Prozent vom Brutto-Durchschnittseinkommen in Deutschland.

Fast ein Viertel der Frauen müssen länger als ihre männlichen Kollegen arbeiten, um auf einen Durchschnittslohn zu kommen. Immer noch ist das durchschnittliche Jahresgehalt von Frauen um 23 Prozent niedriger als das von Männern. Im EU-Schnitt liegt der Wert bei 17,6 Prozent.

Fast jeder zweite Job ist befristet. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Verträge auf Zeit auf über 2,7 Millionen.

Tarifliche Regelungen zu Arbeitszeiten, Ruhezeiten, Überstunden oder Urlaub werden geschickt durch Leiharbeit und Werkverträge ausgehebelt. Die seit 1.5.2011 auch für Beschäftigte aus Osteuropa gültige Arbeitnehmerfreizügigkeit brachte eine weitere wuchernde Grauzone in den Arbeitsmarkt. Menschen werden als „Billigware“ am Arbeitsmarkt angeboten.

Rund 6,2 Millionen Menschen haben Anspruch auf Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Davon sind 4,6 Millionen erwerbsfähig, können also mehr als 3 Stunden am Tag arbeiten. Von diesen 4,6 Millionen Menschen sind rund 1,4 Millionen erwerbstätig. Sie beziehen zusätzliches Geld zu ihrem Lohn, sie müssen mit staatlichen Mitteln „aufstocken“, da sonst der Verdienst die Mindestlebenshaltungskosten nicht deckt. Das sind 45 Prozent mehr als vor fünf Jahren.

Der Regelsatz des Arbeitslosengelds II liegt bei 374 Euro (volljährig und alleinerziehend). Hinzu kommen noch angemessene Erstattungen für Miete und Heizung.

Das ist die Realität und nicht das politische Schöngerede, dass alles bestens ist. Eigentlich müsste sich ein Land wie Deutschland schämen, dass man solche Zustände zulässt, meint mobifair und stellt die Frage: Oder man will sie?