Die Landesversammlung der Arbeitnehmer-Union der CSU (CSA) beschäftigte sich am Samstag in Nürnberg mit dem Thema „Faire Arbeitsbedingungen“. Als Gastredner war mobifair-Chef Helmut Diener geladen und er hatte den über 120 Delegierten viel zu berichten. Unter den Teilnehmern war auch viel Prominenz anwesend. So auch die Bayerische Staatsministerin für Familie und Arbeit und Soziales, Frau Kerstin Schreyer. Sie berichtete zum Thema der Veranstaltung aus der Branche der Pflegedienste und über deren mehr schlecht als recht leistungsungerechten Entlohnungen. Dazu ging sie auf die Notwendigkeiten des Mindestlohns und der Grundrente ein. Auch der Landesvorsitzende der CSA, MdB Dr. Volker Ullrich, griff das Thema Mindestlohn auf und fand großen Zuspruch für eine deutliche Anpassung für diese Lohnuntergrenze. Diese Steilvorlage nahm Helmut Diener gerne auf und machte deutlich, dass es beschämend sei, wenn man überhaupt einen Mindestlohn brauche.
Wenn Menschen nicht von der Arbeit vernünftig leben können, dann muss man sich schon einige Fragen stellen, die schnell eine politische Antwort brauchen. Die Vollbeschäftigung in Bayern beinhalte eine hohe Anzahl prekärer Arbeit. An den Beispielen von Busfahrern verdeutlichte er, dass Gehalt oft nicht ausreiche und viele der betroffenen Fahrerinnen und Fahrer zur Aufstockung mit staatlichen Mitteln zum Amt müssen. Das ist eine Auswirkung eines unsozialen Wettbewerbs, der auf den Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Diener mahnte, „für diesen Personenkreis heißt, mehr Geld, keine Arbeit“. Denn der Wettbewerb ist ein Billigvergabe-Wettbewerb, der nur dem „Kämmerer“ nutzt. Die sozial-unseriösen Unternehmen werden bevorzugt und die Busfahrerinnen und Busfahrer beschissen. Dagegen hilft nur Fairness durch einen lohn- und sozialgeschützten Betriebsübergang. mobifair weiß wie dieser funktioniert. Gleiches gilt für die Schiene. Schlechte Ausbildung, viel zu wenig Kontrollen und eine Nichtzuständigkeit von Behörden. Das sorgt dafür, dass Zugfahren nicht immer sicher ist. Da gibt es noch viel Redebedarf und mit der Ministerin bald einen Termin in München.“ Für diese Einschätzung bekam der Vorsitzende des mobifair-Vorstands große Zustimmung von den Delegierten.