In der Tarifauseinandersetzung zwischen ver.di und dem Landesverband hessischer Omnibusunternehmer LHO gab es keine Einigung. Deshalb blieben am Dienstag in Hessen so gut wie alle Busse stehen. Rund 3100 Busfahrerinnen und Busfahrer waren am Streik beteiligt. ver.di Streikleiter Jochen Koppel zieht eine positive Bilanz: „Fast alle, die wir aufgerufen haben, waren heute auf der Straße vor ihren Betriebshöfen. Die Busse standen weitgehend still, die Stimmung unter den Fahrern ist entschlossen. Sie wollen ein verhandelbares Angebot von den Arbeitgebern.“
Die Forderungen von ver.di, die Erhöhung des Grundgehalts von jetzt 13,50 Euro auf 16,60 Euro die Stunde, der Urlaub soll von 25 auf 30 Tage innerhalb der geforderten 5-Tage-Woche erhöht werden und ver.di-Mitglieder sollen zwei zusätzliche Urlaubstage erhalten. Außerdem fordert ver.di, fahrplanbedingte Pausen/Wendezeiten komplett zu vergüten.
Das Angebot des LHO sah eine Erhöhung des Grundgehalts in vier Schritten auf 15,60 in vier Jahren vor. Nach ver.di Angaben wollte der Arbeitgeberverband über Arbeitsbedingungen nicht sprechen. Daraufhin erklärte die Tarifkommission die Verhandlungen letzten Donnerstag für gescheitert. Der Streik wird fortgesetzt.
Für mobifair sind die Forderungen der ver.di-Busfahrerinnen und Busfahrer gerechtfertigt und überfällig. Der Lohndiebstahl und der Raub der Berufsqualifikation muss endlich gestoppt werden. Nur mit tarifgeschützten Beschäftigungsbedingungen lässt sich ein fairer Wettbewerb gestalten. Wer länger zulässt, dass der Wettbewerb um die Auftragsvergaben mit Aufstocker-Löhnen zum Erfolg führt, der sollte sich von der Branche schnell verabschieden. Das gilt für die Aufgabenträger, die Unternehmen und Verbände. Durchhalten und kein Streikbruch!