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Bedingungen im Job: Fortschritte nicht in Sicht

19. April 2012 – „Die ehemals hohe Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen ist zurückgegangen“ konstatiert die EU-Stiftung Eurofound. Kein Wunder, sind doch mittlerweile extremer Leistungsdruck, psychische Belastungen und Sorgen um den Arbeitsplatz Alltag geworden.

Alle fünf Jahre führt Eurofound – eine EU-Stiftung zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in Europa – in über 30 Ländern Untersuchungen über die Arbeitsbedingungen durch. In der jetzt veröffentlichten Studie kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass es keine entscheidenden Fortschritte für die Beschäftigten in den vergangenen Jahren gab. Weder in Sachen Autonomie am Arbeitsplatz noch bei den Chancen, sich weiter zu qualifizieren. Europaweit sei die Zahl der Arbeitnehmer mit befristeten Verträgen gewachsen. Auch bei der Gleichstellung der Geschlechter habe sich wenig getan. Fast ein Fünftel der Erwerbstätigen hat laut Angaben von Eurofound große Schwierigkeiten, Job und Privatleben zu vereinbaren.

Befragt wurden abhängig Beschäftigte ebenso wie Selbständige. Der DGB bezeichnet die Ergebnisse als „wenig überraschend“ und verweist auf die Studie DGB-Index Gute Arbeit, die für den deutschen Arbeitsmarkt zu ähnlichen Aussagen kommt. „Der Druck auf die Beschäftigten wächst ständig“, kommentiert mobifair-Geschäftsführer Helmut Diener die Ergebnisse, „und die Zahl prekärer Arbeitsverhältnisse nimmt ungebremst zu“. Er wirft den politisch Verantwortlichen vor, die Augen vor der Realität zu verschließen. „Angefangen beim ‚equal pay“ weiter über einen flächendeckenden Mindestlohn bis hin zu Normen bei Werkverträgen und Scheinselbständigkeit wird Nichts getan, was dem Schutz der Beschäftigten dient. In all diesen Bereichen sind gesetzliche Regelungen längst überfällig“.