Rheinland-Pfalz geht mit gutem Beispiel voran. Bei Ausschreibungen im öffentlichen Nahverkehr wird zukünftig die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Kunden berücksichtigt. Diese Vereinbarung trafen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG und das Verkehrsministerium in Rheinland-Pfalz.
Wie die EVG berichtete sollen vor allem folgende Punkte erarbeitet werden
- Entwicklung einer landesweiten Datenbank, in der die Übergriffe aufgenommen werden. Damit werden Schwerpunkte erkennbar. In zukünftigen Ausschreibungen sollen die Verkehrsunternehmen verpflichtet werden, Übergriffe zu melden.
- Besondere Betrachtung der Sicherheit im Busverkehr. Dazu werden die Schwerpunkte für die Sicherheit von Busfahrerinnen und Busfahrer definiert.
- Ausbildungsquoten sollen in zukünftigen Ausschreibungen festgeschrieben werden. Dabei soll eine Mischung aus dualer Ausbildung und Ausbildung von Quereinsteigern erfolgen.
Die aktuelle Entwicklung soll durch einen runden Tisch aus Vertretern der zuständigen Ministerien, der Bundes- und Landespolizei, Verkehrsunternehmen und Gewerkschaften beobachtet werden. Darüber hinaus sollen zukünftige Maßnahmen entwickelt werden.
mobifair fordert seit Jahren die Aufnahme von Lohn-, Sicherheits- und Sozialstandards bei Ausschreibungen. Auch eine Ausbildungsquote sei im Hinblick auf die Zukunft nicht mehr außen vor zu lassen. „Bei Ausschreibungen wird der Rahmen für den zukünftigen Verkehr abgesteckt und werden die Weichen gestellt. Wollen wir billig, dann wird das System scheitern, wie man es jetzt schon in einigen Regionen sieht, z. B. in Stuttgart oder im Ruhrgebiet. Oder wollen wir guten Verkehr, der sicher ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zwar im Bezug auf Lohn- und Sozialstandards und deren körperliches und seelisches Wohlergehen? Das alles wirkt sich auch immer auf den Kunden aus.“ mobifair meint, nur nachhaltiger Verkehr, und das in allen Belangen, ist zukunftsfähig.