Na toll. Da rast am 22. August 2019 ein 1500 Tonnen Zug ungebremst und nicht mehr kontrollierbar 100 km durch die bayerischen Regionen Oberfranken und der Oberpfalz. Er kam von Cheb in Tschechien mit dem Ziel Wiesau in der Oberpfalz. Das Ladegut war Holz, transportiert von einem privaten Bahnunternehmen.
Im deutschen Grenzbahnhof Schirnding wurde eine weitere Zuglok vorgespannt. Wie zu vermuten ist, haben die beiden Lokführer hier offenbar ihre Hausaufgaben nicht gemacht und keine Prüfung der Bremsen vorgenommen. Von den beiden Loks gezogen bedarf es erstmal einer kräftigen Zugkraft. Es geht leicht bergauf über den Knotenbahnhof Marktredwitz bis nach Pechbrunn. Dann fällt die Strecke weit über den Endbahnhof Wiesau hinaus. Ohne funktionierenden Bremsen war ein Halt in Wiesau nicht drin und der Zug rollte mit rund 100 km/h durch kleinere und größere Bahnhöfe (zum Beispiel Weiden in der Oberpfalz) bis kurz vor Irrenlohe (vor Schwandorf). Dort rollte er aus und kam zum Stehen. So die bisherigen Erkenntnisse aus den Medien. Die an der Strecke eingesetzten Fahrdienstleiter verdienen größtes Lob. Durch ihr schnelles Handeln haben sie die Strecke freigemacht und konnten so den Zug bis zum Stillstand leiten. Man möge es sich nicht vorstellen, wenn der Zug im Streckenabschnitt auf Baustellen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen oder in den Bahnhöfen auf besetzte Gleise getroffen wäre. Man möge sich auch nicht vorstellen, wenn Gleiches auf der in der Nähe liegenden Ludwig-Süd-Nord-Bahn stattgefunden hätte. Dort gilt es zwischen Marktschorgast und Neumarkt-Wirsberg auf rund 7 km 157 Höhenmeter mit einem Gefälle von bis zu 25 ‰ zu überwinden. Nein, da gibt es nichts schön zu reden. Hier bedarf es mehr, als mal schnell die Lokführer zu entlassen. Wir fragen nach der Aus- und Fortbildung der Lokführer, wir fragen nach der Zugfertigstellung vor der Abfahrt und erwarten natürlich Konsequenzen. Die SPD-Abgeordnete Inge Aures hat der Bayerischen Staatsregierung die Frage gestellt, welche konkreten Vorbeugung- und Korrekturmaßnahmen vorgeschlagen werden, damit sich solche Vorgänge nicht wiederholen. Das ist die Anfrage, wir haben die Vorfälle gemeldet. Schlechte Ausbildung, Arbeitszeitverstöße …. . Mein geliebtes Bayernland. Dieser Vorfall war „ausnahmsweise“ nicht in CSU- sondern in Gottes-Hand.