Immer noch sitzt eine Gruppe Lkw-Fahrer aus den Philippinen in Nordrhein-Westfalen fest. Ihr ehemaliger Auftraggeber, eine dänische Spedition mit Briefkastenfirma in Polen, hat weder Aufträge noch Bezahlung für sie. Unterstützt von deutschen und niederländischen Gewerkschaften haben die Betroffenen mittlerweile Klage bei der Staatsanwalt eingereicht.
Nach Angaben des WDR sehen die Behörden die Situation allerdings eher pragmatisch: Die Fahrer hätten ihre Pässe und könnten jederzeit kündigen. Ihr Lohn mache es ihnen möglich, zurück ins Heimatland zu fliegen. Damit macht es sich die Staatsanwaltschaft sehr einfach, urteilt Stefan Körzell, DGB-Vorstandsmitglied. Er fordert, dass die Staatsanwaltschaft allen Hinweisen so intensiv nachgehen müsse wie ihre dänischen und niederländischen Kollegen. Dort seien 40 Fahrer der gleichen Firma wegen Verdacht auf Menschenhandel in Sicherheit gebracht worden. Das sei immerhin ein Signal, dass diese Menschen verachtenden Geschäftsmodelle nicht hingenommen werden. mobifair-Vorstand Helmut Diener bezeichnet die Lage der philippinischen Fahrer als „besonders schlimmes Beispiel dafür, wie die Situation der Beschäftigten im Straßengüterverkehr aussieht.“ Lohndumping und Ausbeutung seien an der Tagesordnung, dubiose Firmen verdienten an der Not der Fahrer.