Am 4. Oktober finden im Rahmen eines Aktionstags zur ETF-Kampagne „Fair Transport Europe“ europaweit Aktionen statt. Auch in Deutschland wird es an diesem Tag in mehreren deutschen Städten Aktionen geben, mit denen die EVG Kunden und Öffentlichkeit auf die Situation der Beschäftigten in SPNV und ÖPNV aufmerksam machen will. mobifair wird ab 6:30 Uhr am Dortmunder Hauptbahnhof dabei sein.
Für die Beschäftigungsbedingungen in SPNV und ÖPNV sind neben den Unternehmen insbesondere die Länder und Kommunen verantwortlich. Bei Ausschreibungen für Linien und Netze haben sie einen entscheidenden Einfluss auf die späteren Standards. Um diese abzusichern und somit Lohn- und Sozialdumping zu verhindern, fordert die EVG:
- Übernahme der Beschäftigten des Altbetreibers mindestens zu den bisherigen Bedingungen, um die Beschäftigten vor Jobverlust und Einbußen zu schützen und eine störungsfreie Betriebsaufnahme zu gewährleisten.
- Ausreichend und gut ausgebildetes Personal in und an den Verkehrsmitteln, um Sicherheit- und Servicequalität hoch zu halten.
- Tarifbindung der Nahverkehrsbetreiber, um einen Wettbewerb über die Lohnkosten zu verhindern.
- Weitgehende Beschränkung der Vergabe an Subunternehmen, Ausschluss von Leiharbeit im sicherheitsrelevanten Bereich, um Gefahrenquellen zu meiden, die zu einem Sicherheitsrisiko werden können.
- Vorgabe von Ausbildungsquoten und Berücksichtigung von Nachwuchskräften bei Betreiberwechseln, damit Sicherheit und Service hoch bleibt.
- Faire Auswahlkriterien bei Netz-Neuzuschnitt.
Um diesen Forderungen gegenüber den Aufgabenträgern Nachdruck zu verleihen, gibt es zudem eine Unterschriftenaktion. Wer unterschreiben möchte, kann dies entweder am Aktionstag vor Ort machen oder online. mobifair unterstützt diese Aktion und ruft zum Unterschreiben auf. „Wer für sicheren und guten Nahverkehr und gegen Sozialdumping, Unsicherheit und schlechten Service ist, sollte das jetzt mit seiner Unterschrift zum Ausdruck bringen. Lassen wir die Aufgabenträger wissen, dass billig und gut nicht zusammenpassen“, so mobifair-Vorstand Helmut Diener.