Das Bundesamt für Güterverkehr BAG hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Entwicklung auf dem innerdeutschen Fernbusmarkt im Jahr 2017 analysiert.
Wie das BAG feststellt, zeigt sich, dass die Liberalisierung des Fernbuslinienverkehrs dem gesamten Fernverkehrsmarkt bis in das vergangene Jahr hinein Wachstumsimpulse verleihen konnte. Vor einer gesteigerten Nachfrage mit Blick auf das Verkehrsaufkommen und die Beförderungsleistung habe allerdings vor allem der Schienenpersonenfernverkehr profitiert. Dafür hätten zum Beispiel der Einstieg von Flixtrain, aber auch verschiedene Angebotsoffensiven der Deutschen Bahn gesorgt.
Beim Fernbusangebot stellte das BAG im Jahr 2017 Angebotsreduzierungen bei der Linien- und Fahrtenanzahl sowie bei der Fahrtenhäufigkeit je Haltepunkt fest. Ausschlaggebend für diese Entwicklungen waren in erster Linie Marktaustritte und daraus resultierende Einstellungen teils parallel verlaufender Fahrtenangebote. Mittelständische Omnibusunternehmen haben sich in den vergangenen zwei Jahren immer mehr aus dem Fernbusbereich zurückgezogen, so der Bericht. Als Begründung werde meist „auf die fehlende Wirtschaftlichkeit der Verkehre verwiesen“. Die von Flixbus auf ihrer Homepage aufgelisteten Partnerunternehmen haben sich laut BAG von 138 an der Zahl im Mai 2016 auf ganze 40 Firmen im gleichen Monat 2018 reduziert. Flixbus zeigte sich 2017 mit über neunzig Prozent Anteilen als unangefochtener Marktführer.
Das BAG stellt fest, dass auf den im Zuge der dynamischen Entwicklung des Fernbusmarktes entstandenen Vergleichsportalen für Fernbusreisen sich heute aufgrund der rückläufigen Zahl der Fernbusangebote vornehmlich verkehrsträgerübergreifende Angebote finden. Die Zusammensetzung der Suchergebnisse lasse dabei erkennen, dass der Personenfernverkehr vor allem von einzelnen großen Fernverkehrsunternehmen wie Flixbus, der Deutschen Bahn AG oder der Mitfahrerzentrale BlaBlaCar geprägt sei, die bei den entsprechenden Verkehrsträgern jeweils einen Marktanteil von über 90 Prozent aufweisen.
Die Analyse bestätigt die Projektergebnisse von mobifair zum Thema „Fernbuslinienverkehr – Evaluierung jetzt“, die in dieser Woche veröffentlicht wurden.