Lokführervertreter aus dem deutschsprachigen Raum trafen sich zur Jahresklausur in Bad Goisern. Die Lokführervertreter aus Österreich, Deutschland und der Schweiz diskutierten bei ihrer Jahresklausur im österreichischen Bad Goisern über die immer stärker werdenden Belastungen der KollegInnen durch komplexer werdende Technologisierung und zunehmenden zugbegleiterlosen Betrieb. Auch der Ausschreibungswettbewerb und der damit verbundene steigende Druck wird einzig und alleine auf den Rücken der ArbeitnehmerInnen ausgetragen, so die Gewerkschafter.
Dass dazu parallel die Ausbildungs- und Praxiszeiten in den letzten Jahren gekürzt wurden, ist in Bezug auf die Sicherheit ein zusätzlich beunruhigender Faktor. In jedem Lehrberuf betragen die Praxiszeiten zwischen zwei und drei Jahren, jene der LokführerInnen dauern teilweise nur noch einige Wochen.
Doch nicht nur dieses Thema macht die KollegInnen betroffen: Als dramatisch stufen die Gewerkschafter auch das Fehlen von elektronischen Arbeitszeitaufzeichnungen ein. Und das in Zeiten, in denen sich die Unternehmen schon Gedanken über autonomes Fahren machen. Dafür haben wir kein Verständnis, so Herbert Mahlberg (EVG) und Gerhard Tauchner (vida).
Nicht umsonst haben diese Umstände auch den Verein mobifair auf den Plan gerufen, berichtet mobifair-Vorstand Helmut Diener. Zudem gibt es eklatante Sicherheitsmängel im Bereich der Übernahme von Fahrzeugen sowie bei der Kontrolle der Führerscheine, wie im ARD-Bericht in der Sendung Plusminus vom 9. Mai dokumentiert ist, so Helmut Diener.
Nach der Meinung der Lokführervertreter könnte all das mit relativ einfachen Mitteln beseitigt werden, wenn nur der Wille der verantwortlichen Politiker zum Handeln vorhanden wäre. Sollte sich das nicht ändern, werden die deutschsprachigen Lokführer gemeinsam in der Lokführerplattform der Europäischen Transportarbeiterföderation (ETF) den Druck erhöhen, so die geschlossene Meinung der TeilnehmerInnen bei der Jahresklausur.