12. Juli 2011 – Nach wie vor arbeiten Beschäftigte in Deutschland unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen. Waren früher hauptsächlich körperliche Beschwerden die Folge, sind mittlerweile eine Reihe von Stressfaktoren Auslöser für immer mehr psychische Erkrankungen.
Wie die Hans-Böckler-Stiftung unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut berichtet, arbeiten jede siebte Frau und jeder fünfte Mann unter Bedingungen, die sie als „stark oder sehr stark gesundheitsgefährdend“ einstufen. Die Realität gibt den Betroffenen Recht, besonders die Zahl der psychischen Erkrankungen nimmt alarmierend zu.
Die stressauslösenden und krankmachenden Faktoren sind vielfältig – von Leistungsdruck und schlechtem Betriebsklima bis zu schlechten Arbeitsbedingungen. Laut dem DAK-Gesundheitsreport rangieren psychische Erkrankungen mittlerweile auf Platz vier der Statistik der krankheitsbedingten Ausfälle. Fehlende Arbeitsplatzsicherheit, materielle Unterversorgung, Zukunftsängste, Leistungsdruck, Arbeitsüberbelastung zum Beispiel sind typische Begleiterscheinungen prekärer Arbeitsverhältnisse mit einem ganz erheblichen psychischen Belastungspotential für die Betroffenen.
mobifair befasst sich im Rahmen eines Projektes mit dem Thema und hat eine „Checkliste“ erarbeitet, um Ursachen und Auswirkungen zu ermitteln. Im Fokus steht der Sektor der prekären Beschäftigungsverhältnisse. Im Sommer startet mobifair – in Zusammenarbeit mit der TU Dortmund – einen breit angelegten Praxistest als zweiten Teil des Projektes. Ziel ist es, eine zuverlässige Handlungshilfe zur Früherkennung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zu entwickeln.
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