Während die Gespräche über Koalitionen und eine neue Bundesregierung noch in vollem Lauf sind, hat das Bundesverkehrsministerium rasch Fakten geschaffen. Die Fahrerlaubnis für Monsterlaster in Deutschland wurde kräftig ausgeweitet. Wie die Allianz pro Schiene meldet, soll das Streckennetz in fast allen Bundesländern wachsen, außerdem ein Lkw-Typ zugelassen werden, bei dem noch vor kurzem Sicherheitsbedenken bestanden.
„Verkehrsminister Dobrindt hat bis nach der Bundestagswahl gewartet und Fakten geschaffen, solange er noch geschäftsführend im Amt ist“, kritisierte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege.
Aufschlussreich sind laut Allianz pro Schiene besonders die Streckenausweitungen auf den Autobahnen zu den Grenzübergängen, etwa nach Belgien, Luxemburg, Frankreich und den Niederlanden. „Offenbar bereitet der Bund grenzüberschreitende Riesen-Lkw-Fahrten vor, obwohl die EU das verbietet“, sagte Flege und erinnerte daran, dass in den Nachbarländern Belgien und den Niederlanden bereits Gigaliner mit 60 Tonnen fahren dürfen. „Wenn die Grenzen offen sind, dann fällt auch in Deutschland die Gewichtsbeschränkung von 44 Tonnen“, befürchtet er.
mobifair-Vorstand Helmut Diener kommentiert: „Eine Entscheidung in letzter Minute, um die Lkw-Lobby noch einmal zufrieden zu stellen. Der Einsatz von Gigalinern ist nicht nur gefährlich, er bleibt ökologischer Unsinn.“