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Gigaliner ausbremsen – Stopp für den Feldversuch

6. Mai 2011 – mobifair-Geschäftsführer Helmut Diener fordert das endgültige Aus für den geplanten Gigaliner-Feldversuch. Nachdem mit Baden-Württemberg jetzt ein weiteres Flächen-Bundesland sich den Monsterlastern verweigert, sei das fragwürdige Vorhaben ohnehin gescheitert.

mobifair hatte schon im Vorfeld des geplanten bundesweiten Einsatzes von Gigalinern kritisiert, dass der enorme Wettbewerbsdruck auf dem Markt bereits jetzt die Lkw-Fahrer quasi zur Selbstausbeutung zwinge. Mit dem Einsatz von Riesentrucks werde sich die Situation weiter verschärfen, so Helmut Diener. Das Ganze gehe voll zu Lasten der Beschäftigten in einem Bereich, in dem ohnehin schon Gesundheits- und Arbeitsschutz mehr als schlecht seien.

Er begrüßte, dass sich die neue Regierungskoalition in Baden-Württemberg nun auch den Verweigerern des vom Bundesverkehrsministerium propagierten Flächenversuchs angeschlossen hat. Von 16 Bundesländern sind nur noch sieben bereit, die Mega-Lkw auf ihre Straßen zu lassen, und das teilweise nur unter Auflagen. Die von der Autoindustrie ins Feld geführten angeblichen ökologischen Vorteile der Gigaliner seien ohnehin nicht nachvollziehbar, sagte der mobifair-Geschäftsführer. „Sparen werden nur die Unternehmen, der Steuerzahler legt drauf“.

Nach Berechnungen des Verbandes Allianz pro Schiene kämen allein für den Umbau von Brücken, Tunneln und Kreisverkehren Kosten in Milliardenhöhe auf die Allgemeinheit zu. Wie hoch die Folgekosten – unter anderem durch schnelleren Verschleiß der Straßen – zu beziffern sind, kann noch kaum abgeschätzt werden. Wie das Forschungsinstitut Infras ermittelt hat, werden bereits jetzt durch den Lkw-Verkehr jährlich zweistellige Milliardenbeträge an sogenannten Folgekosten verursacht.

 

Gigaliner – Film (Allianz pro Schiene)