Die niederländische Tochtergesellschaft der HSL Logistik GmbH darf keine Schienenverkehre mehr betreiben. Die zuständige Aufsichtsbehörde ILT Inspectie Leefomgeving en Transport hat das „Sicherheitszertifikat“ des Unternehmens außer Kraft gesetzt. Die offizielle Begründung nennt Mängel am Sicherheitsmanagementsystem von HSL Logistik Niederlande.
Zudem habe es bereits mehrere sicherheitsrelevante Vorfälle gegeben, so seien beispielsweise wiederholt rote Signale missachtet worden. Da HSL Gefahrentransporte abgewickelt hat, sei der sachgemäße Umgang mit gefährlichen Stoffen nicht gewährleistet. In den vergangenen Jahren seien diesbezüglich ebenfalls mehrere Vorfälle dokumentiert worden. In den Niederlanden ist dieser Entzug der Berechtigung bisher einmalig.
HSL will gegen die Entscheidung gerichtlich vorgehen und bezeichnet die Maßnahmen der Behörde als „unverhältnismäßig“. HSL Logistik GmbH hat seinen Hauptsitz in Hamburg und betreibt neben deutschen Strecken auch Verkehre in benachbarte Länder. Neben den Niederlanden gehören auch Österreich, Polen und Tschechien dazu, in denen es jeweils eigene Tochterfirmen gibt. Das Unternehmen bildet im Rahmen einer eigenen HSL Akademie GmbH auch Lokführer, Wagenmeister und Rangierer aus.
mobifair hält solche harten Sanktionen für richtig und notwendig. „Wer sich nicht an die Regeln hält, der gehört vom Gleis“, sagt Vorstand Helmut Diener. Er ist der Ansicht, dass wegen der wiederholten Signalverfehlungen nun auch die Zertifizierung der Lokführer-Ausbildungsschule neu überprüft werden sollte. Es gibt nach Meinung von mobifair zu viele solcher Schulen am Markt, die mehr vom Abkassieren von öffentlichen Geldern durch Bildungsgutscheine halten als von qualitativ guter Ausbildung.