Im Gegensatz zum Bundesverkehrsministerium, das nach Abschluss des Feldversuchs Monsterlaster auf den Straßen zulassen will, hält die Allianz pro Schiene die Ergebnisse des Tests für wenig aussagekräftig. Seriöse Aussagen über Umweltwirkungen zum Beispiel erlaube der Test nicht, auch über die Marktanteile zwischen den Verkehrsträgern Binnenschiff, Bahn und Lkw sage er nichts aus, da gerade einmal 0,5 Prozent der mautpflichtigen Fahrten berücksichtigt würden.
Der Verein bleibt bei seiner Einschätzung und beurteilt die Riesen-Lkw als gefährlich, teuer und umweltschädlich. Allein durch Baumaßnahmen an Tunneln und Parkbuchten wird es für die Steuerzahler teuer. Die bereits marode Infrastruktur wird durch noch größere Lastwagen überproportional geschädigt, so die Allianz pro Schiene. Im übrigen sei bereits jetzt an jedem fünften größeren Unfall ein Lkw beteiligt, dieses Risiko steige nun an.
mobifair hat bereits bei Beginn des Feldversuchs den Einsatz der Lang-Lkw als „ökologischen Unsinn“ bezeichnet. Die Allianz pro Schiene unterstützt diese Einschätzung. Die Praxis in Schweden beispielsweise zeige, dass im Gegensatz zu den Aussagen des Ministeriums eher mehr als weniger Laster unterwegs sein werden. Gerechnet werde mit bis zu 7000 zusätzlichen Fahrten täglich und einer massiven Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße.
Auch die Verkehrsgewerkschaft EVG hat scharfe Kritik geübt und befürchtet Arbeitsplatzverluste im Schienenverkehr. Die Zeche für diesen verkehrspolitischen Widersinn müssten am Ende die Eisenbahner zahlen, weil die Konkurrenz auf der Straße unberechtigte Wettbewerbsvorteile genieße, so die Gewerkschaft. Das sei das Gegenteil von dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Ziel, dafür zu sorgen, dass mehr Verkehr auf die Schiene komme.