Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im vergangenen Jahr die Fahrgastzahlen im Fernbusverkehr um fast 50 Prozent gestiegen. Der Markt boomt. Nach wie vor scheint aber die leidige Praxis zu sein, am Personal zu sparen. Die Quote der festgestellten Verstöße bestätigt diese Annahme.
Im September kontrollierten in Südwest- und Süddeutschland Polizei und Zoll Fernbusse, die national und international unterwegs waren. Das mittlerweile leider übliche Ergebnis: Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten, fehlende Fahrerkarten, keine Lizenzen, Geschwindigkeitsüberschreitungen, aber auch technische Mängel bei einer beträchtlichen Anzahl der kontrollierten Fahrzeuge. Bei einer Kontrollaktion auf einer Rastanlage an der A8 waren von 24 inspizierten Bussen nur sechs unauffällig. Während eines weiteren Einsatzes der Behörden wurden bei 14 kontrollierten Bussen lediglich drei ohne Beanstandung vermerkt. Zwei Fahrzeuge wurden wegen erheblicher technischer Mängel sofort stillgelegt. Auch hier gab es eine hohe Anzahl von Verstößen gegen Lenk- und Ruhezeiten.
mobifair-Vorstand Helmut Diener warnt vor einem steigenden Sicherheitsrisiko. Besonders im stark zunehmenden grenzüberschreitenden Fernbusverkehr seien Verstöße gegen geltende Arbeitszeitgesetze zu befürchten. „Je billiger die Tickets, je länger die Strecken, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auf Kosten der Sicherheit gespart wird“, meint er.