Gemeinnutz geht vor Eigennutz und das sollte allen klar sein, die derzeit über die ach so notwendige Zerschlagung der Deutschen Bahn AG fantasieren. Irgendwelche Argumente, aus welchen nachvollziehbaren Gründen das System Eisenbahn dann leistungsfähiger werden würde, nennen diese Damen und Herren allerdings nicht.
Es ist ein Armutszeugnis deutscher Politik, sich selbst nicht mehr zuzutrauen, als zu behaupten, dass es andere besser können. Dabei geht es auch nicht allein um die Deutsche Bahn AG, sondern um das komplette System Schiene mit Deutscher Bahn AG und all den anderen öffentlichen und privaten Eisenbahnen. Statt neoliberalen Fantasien zu folgen und die lukrativen Teile des Konzerns gierigen Unternehmen zuzuschustern, gehören volkswirtschaftliche Ziele in den Fokus. Die Schiene ist Daseinsfürsorge und systemrelevant für Wirtschaft und Bevölkerung.
Deshalb kann und darf sich der Staat auch nicht aus der Verantwortung stehlen. Aus Fehlern lernen heißt in diesem Fall auch, einen Blick nach Großbritannien zu wagen. Dort muss nun mit viel Aufwand und Geld der Scherbenhaufen der Privatisierung in den vergangenen Jahrzehnten wieder mühsam zusammengesetzt werden.
Was die Schiene braucht, sind langfristige Konzepte, Investitionen und weniger Hin und Her selbst ernannter Eisenbahnexperten.