Vom Schienengüterverkehr wird viel erwartet. Er soll einen Großteil der Verkehrswende stemmen, damit die Klimaziele erreicht werden können. Doch dafür sind dann auch die richtigen Rahmenbedingungen nötig. Doch anstatt DB Cargo in die richtige Richtung zu führen und den Weg in die Zukunft zu ebnen, wird vom DB Cargo-Vorstand das Gegenteil in Angriff genommen. Ein Schrumpfkurs mit Ausgliederungen, das wollen und werden die Beschäftigten nicht hinnehmen.
Gestern fand anlässlich der Aufsichtsratssitzung von DB Cargo eine Demonstration in Mainz vor der DB Cargo-Zentral statt. Die Kolleginnen und Kollegen machten den Ernst der Situation deutlich. Unter dem Motto „Wir sehen rot! – Kein Kahlschlag bei der DB Cargo.“ fanden sich hunderte Betroffene, Gewerkschafter*innen und Unterstützer*innen zusammen.
Die zahlreichen Rednerinnen und Redner fanden deutliche Worte. Von einem Versagen des Vorstands war die Rede und der Zerschlagung der DB Cargo. Die Axt soll gerade an den operativen Bereich angelegt werden, von Lokführern bis zum Kundenservice. Stellen sollen abgebaut werden, obwohl das Gegenteil notwendig wäre. Eine kostspielige Berateragentur wurde angeheuert, statt mit den Kolleg*innen und Kollegen zu sprechen die die Problem vor Ort kennen. Die Gewerkschaft und die Betriebsrät*innen haben Lösungsansätze erarbeitet und zeigten sich für einen Austausch bereit. Dies wurde aber von der DB Cargo-Spitze abmoderiert. Stattdessen werden Ausflüchte gesucht und die Fehler auf andere geschoben. Den Beschäftigten reicht es. Sie wurden von zahlreichen Redner*innen unterstützt. Die Politik war vor Ort, unter anderem der rheinland-pfälzische Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Alexander Schweitzer, die Vorsitzende der SPD Landtagsfraktion, Sabine Bätzing-Lichtenthäler und der Parteivorsitzende der Linken und EU-Abgeordneter Martin Schirdewan. Solidaritätsbekundungen kamen von von Cristina Tilling, Abteilungsleiterin für den Landverkehr bei der ETF, des Europäischen Dachverbandes der Transportgewerkschaften. Cosima Ingenschay stellvertretende Vorsitzende der EVG und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende und europäische Betriebsrat von DB Cargo, Jörg Hensel ergriffen das Wort und berichteten von der festgefahrenen Aufsichtsratssitzung. Der DGB war vertreten, sowie viele Betriebsrät*innen und Gerwerkschafter*innen. Der Tenor war eindeutig. Die DB Cargo-Führung hat versagt und duckt sich weg. Verkehrswende und Erreichung der Klimaziele funktionieren nur mit einer gesunden DB Cargo. Eine Veränderung werde nur gelingen, wenn die Beschäftigten mit ins Boot geholt werden. Soziale Rahmenbedingung statt Stellenabbau, Tarifflucht und Zerschlagung des Unternehmens.
Detlef Felde, BR-Vorsitzender, Wahlbetrieb C 4 Frankfurt bei DB Cargo brachte es auf den Punkt: „Sehr geehrte Vorstände der DB Cargo, wir Beschäftigten können DB Cargo, Sie können es nicht.“
mobifair steht an der Seite der Kolleginnen und Kollegen. Ein klares Bekenntnis zu DB Cargo ist aus unserer Sicht gefragt und keine weiteren Liberalisierungsexzesse. Soll die Verkehrsverlagerung funktionieren, dann werden alle Unternehmen auf der Schiene gebraucht. Theoretisch geht es um eine Verdreifachung des Schienengüterverkehrs bis 2050. Was jetzt vom Bahnvorstand und vom Vorstand der DB Cargo getan wird, ist der falsche Weg und eine Bankrotterklärung!