Es ist nicht mehr zu übersehen. Mittlerweile weiß wohl jeder, der den öffentlichen Nahverkehr oder auch die Züge des Fernverkehrs nutzt, dass der Arbeitskräftemangel sich in der gesamten Transportbranche festgesetzt hat. Das hat seine Historie. Denn schon vor dem Beginn der Liberalisierung in den 1990er-Jahren standen die Uhren in der Branche dauerhaft auf Einstellungsstopp, Rationalisierung und Zentralisierung. Mit der Liberalisierung wurde dann alles abgetrennt oder geschlossen, was nicht unbedingt sein musste. Jetzt bleiben Züge und Busse stehen, weil die Babyboomer langsam in den Ruhestand verschwinden und die Branche für junge Menschen unattraktiv ist.
Doch Lösungsansätze, die Ausbildungszeiten und Inhalte zu kürzen, weil zu viele Bewerber Prüfungen nicht schaffen, ist genau der falsche Weg. Stattdessen müssen die Berufe im Bereich der Eisenbahn und der Busverkehre intensiver ausgebildet werden, die Wertschätzung muss durch die Betriebe gelebt werden und die jungen Kolleginnen und Kollegen müssen dafür begeistert werden, die Mobilität der Gesellschaft sicherzustellen. Versubung, Leiharbeit und Schmalspurausbildung sind dabei mehr als schädlich, sie zerstören die gesamte Branche.