mobifair hatte schon öfters davon berichtet. Der öffentliche Verkehr braucht Personal, dringend und das für die nächsten Jahrzehnte. Die Gründe lassen sich auf zwei wesentliche Punkte herunterbrechen. Zum einen deshalb, weil sich die sogenannten Babyboomer-Jahrgänge nun nach und nach in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden, zum anderen, weil es zur Erreichung der Klimaschutzziele im Mobilitätssektor deutlich mehr öffentliche Verkehre geben soll. Es betrifft also den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf der Straße, genauso wie die Schiene und Personenverkehr ebenso wie den Güterverkehr.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat hierzu in einer Branchenumfrage interessante Ergebnisse zusammengetragen. Die Kernaussagen sind einfach zusammenzufassen. Gerade im operativen Bereich, also beim Fahrpersonal wie auch in den Werkstätten droht ein alarmierender Personalmangel, der sich in den kommenden Jahren sogar noch verstärken wird.
mobifair fordert jetzt von den Unternehmen, mit aller Kraft in Ausbildung und die Qualität der Arbeitsbedingungen zu investieren. Nur wenn den besonderen Anforderungen im öffentlichen Verkehr mit Dienst, rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr durch attraktive Rahmenbedingungen Rechnung getragen wird, also gute Bezahlung, besondere Regelungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, auch bei anspruchsvollem Wechseldienst und zusätzliche Sozialleistungen, dann ist es möglich genügend Interessenten zu finden.
Kompromisslos ist dabei eine hohe Qualität der Ausbildung. Sicherheit geht vor und Zugeständnisse, die das aufs Spiel setzen, durch Absenkung von Ausbildungsstandards, lehnt mobifair energisch ab.
Ebenfalls bedenklich ist die hohe Zahl an Personaldienstleistern in der Branche.
Eine Dauerlösung ist das jedoch nicht, denn der Personalmangel wird nur verdeckt und die erheblich höheren Kosten müssen von den eigenen Beschäftigten zusätzlich verdient werden. Das schafft Unmut bei den Kolleginnen und Kollegen und führt auch wirtschaftlich in eine Sackgasse.