Wieder einmal mehr gab es ein Zugunglück, das im System Eisenbahn nicht passieren darf. Am 18.November sind bei Leiferde im Landkreis Gifhorn auf der Strecke zwischen Hannover und Berlin zwei Güterzüge kollidiert. Ein Lokführer wurde dabei verletzt. Mehrere mit Propangas gefüllte Waggons entgleisten, kippten um und wurden so stark beschädigt, dass sogar Gas aus mindestens einem Waggon austreten konnte.
Schon lange sagen wir, dass das System Bahn bröckelt. Jetzt fällt es langsam in sich zusammen! Warum? Zu viele Züge und zu wenig Personal verursachen Überbelastungen. Das gilt für alle Arbeitsbereiche, die an einer Zugfahrt mitwirken. Unkontrollierte und teils zu kurze Ausbildungen und Qualifizierungen sorgen für eine hohe Unsicherheit der Beschäftigten. Hinzu kommt, dass es an instandgesetzten und neuen Schienenwegen fehlt. Und diese fehlen aufgrund einer jahrzehntelangen falschen Verkehrspolitik. Dann gibt es noch eine Eisenbahn-Behörde, die scheinbar immer dann so richtig aktiv wird, wenn es leider schon zu spät ist. Auf unsere jahrelangen Hinweise, dass dem System die Ordnung fehlt, zu viele unkontrolliert unterwegs sind und sich dubiose Ausbildungsschulen mit Schnellbesohlungen unheimlich viel Geld verdienen, erreicht uns entweder keine Antwort oder wenn doch, dann kriegen wir die Antwort: Wir sind nicht dafür zuständig.
Über die Unfallursache des Zugunglücks in Leiferde müssen wir gar nicht mehr spekulieren – wir warten auf das Ergebnis der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung. Eines wollen wir von diesem aber konkret wissen: Unter welchen Beschäftigungsbedingungen waren die am Unfall beteiligten Eisenbahner*innen eingesetzt? Wie waren sie qualifiziert und wie lange schon im Dienst?
Hoffentlich bekommen wir dieses Mal eine Antwort.
mobifair sagt: Aufwachen! Solche Unfälle können auch ganz schlimm ausgehen. Deswegen müssen wir jetzt handeln, bevor es zu spät ist!