Auch 2022 stehen wieder zahlreiche Ausschreibungen im SPNV an. Damit diese in Zukunft fair verlaufen, erhebt die EVG-Fraktion des Gesamtbetriebsrats von DB Regio Schiene/Bus jetzt umfangreiche Forderungen an die Aufgabenträger und die Politik. Das Ziel: Den Fokus weg vom Kostenwettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten hin zur Qualitätsverbesserung zu legen.
Die Folgen des heutigen reinen Preiswettbewerbs seien Qualitätseinbußen sowie eine abnehmende Beständigkeit des vereinbarten Angebots. mobifair kann dies aus eigener Erfahrung der letzten Jahre nur bestätigen und unterstützt daher die Forderungen der EVG-Fraktion. Auch in Zukunft wird sich der Verein weiter für faire Vergaben einsetzen – gemeinsam mit Gewerkschaft, Betriebsräten und Beschäftigten.
Die Forderungen der EVG-Fraktion sehen unter anderem vor, dass verbindliche Ausbildungsquoten und -umlagen vorgegeben werden, um dem Personalmangel im Schienenverkehr entgegen zu wirken. Die Stabilität der Verkehre und der Schutz der Beschäftigten soll über einen besitzstandschützenden Personalübergang mit gleichwertigen Lohn- und Sozialleistungen verbessert werden. Dazu gehören aber auch robuste Personal- und Fahrzeugreserven, der Ausschluss oder zumindest die Begrenzung von Subunternehmerleistungen sowie die Einführung eines realistischen Personalkostenindex‘ und eines Pönalesystems nach einem differenzierten Verursacher-Prinzip.
Für mobifair steht fest: „Die Liste ist lang, aber notwendig. Spätestens nach den Erfahrungen mit der Insolvenz von Abellio wird es endlich Zeit für die Aufgabenträger, umzudenken. Noch ist der Mensch hinter der Verkehrsleistung anscheinend oft egal. Doch die Rufe werden lauter und häufiger. Wer Qualität will, muss Geld in die Hand nehmen, klare Vorgaben machen und diese dann auch konsequent kontrollieren. Sonst wird das nichts.“
Pressemitteilung der EVG-Fraktion im Gesamtbetriebsrat DB Regio Schiene/Bus