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Die TfV war wichtiges Thema im Europa-Zug

Seit dem 2. September fährt der „Connecting Europe Express“ im Jahr der Schiene durch Europa. Gestartet ist er in Lissabon und Ziel ist der Pariser Hauptbahnhof, der am 8. Oktober erreicht werden soll. An Bord sind hochrangige Mitarbeiter aus der Kommission und von Karlsruhe bis Frankfurt ist auch mobifair mitgefahren. Wir hatten einen Gesprächstermin mit Frau Feu Basilio, die „Hüterin“ der Triebfahrzeugführerscheinverordnung (TfV) und Frau Strohschneider, Stellvertretende Leiterin des Bereichs Eisenbahn Sicherheit und Interoperabilität. Inhaltlich haben wir unsere Bestrebungen nach einer qualitativen Verbesserung der entsprechenden EU Ril zum Thema Ausbildung und Prüfung von Triebfahrzeugführer vorgestellt und auf die Erkenntnisse aus unserer Studie hingewiesen, die wir auch überreicht haben.

Nachfolgend einige Ergebnisse unseres Gespräches:
Die Notwendigkeit zu einer qualitativen, über Mindestnormen hinausgehenden Verbesserung der TfV wird unterstützt.
Unsere Meinung nach einer EU-weiten Untersuchung für eine Evaluierung der TfV wird geteilt.
Das Thema Kontrolle der Ausbildung und Fortbildung fand ebenfalls Zuspruch.
Es gab großes Verständnis dafür, dass externe Prüfer notwendig sind.
Der Missbrauch öffentlicher Gelder durch Ausbildungsunternehmen muss auch durch konkretere Vorgaben bekämpft werden.
Die Prüfung und Kontrollen sollten eventuell durch externe Unternehmen wie z.B. TÜV erfolgen. In Deutschland ist das EBA zuständig.

Der Ansicht unserer Gesprächspartner, dass es keine zeitlichen Vorgaben bei der Ausbildung geben sollte, weil die Unterschiede in Europa zu groß seien, konnten wir nicht zustimmen. Stattdessen sollte es nach Auffassung der Mitarbeiter der Kommission nur inhaltliche und qualitative Vorgaben geben. Wir meinen, dass das Eine das Andere nicht ausschließt. Schließlich werden hohe Qualitätsansprüche i.d.R. durch hochwertige Module erreicht, die letztlich edoch einen Zeitfaktor vorgeben.
Auch zum Thema Sprachniveau waren wir nicht der Meinung unserer Gesprächspartner, dass die Sprache nicht so wichtig sei, weil hier die Begleitung auf die Infrastruktur verlagert werden könnte. Zum Beispiel wenn deutsche Züge nach Frankreich fahren, dann muss in der Betriebszentrale jemand Deutsch können, so die Meinung der Kommissions-Vertreterin. Richtig ist u.E. aber, dass die zunehmende Automatisierung den Beruf des Tf weiter verändern wird. Wir meinen, der Lokführerberuf wird in Zukunft noch anspruchsvoller als bisher sein.

Zum Thema „Zukunft der Schiene“ fanden die Gesprächspartner jedoch schnell wieder zueinander. Es gilt die bestehende Chance für die Schiene schnell zu nutzen. In 10 Jahren könnte der Straßenverkehr nämlich auch klimaneutral sein – dann ist die Chance für die Schiene vorbei. Das betrifft insbesondere die Verlagerungsziele. Wir bleiben im Gespräch.

v. l.: Helmut Diener, Dirk Schlömer, Ana Feu Basilio und Frau Strohschneider