Es ist unglaublich. So nah dran, an einem wichtigen Schritt nach vorne, im Kampf gegen Ausbeutung. Jetzt kommen die ewigen Verweigerer aus ihren Löchern und verhindern mehr Anstand und Fairness für die Beschäftigten in der Fleischindustrie. Anscheinend haben sie etwas dagegen, dass Menschen mit Würde behandelt und vor Ausbeutung beschützt werden. Somit stehen sie, in den Augen von mobifair, auf der „Seite“ der Täter. Gemeint sind wichtige Teile der CDU, die mit aller Macht versuchen das Gesetz für schärfere Regeln in der Fleischindustrie zum Schutz vor Ausbeutung zu kippen. Was hat das mit mobifair zu tun?
Sehr viel, denn das wäre der Anfang für die Eindämmung dieser beschämenden Werkverträge. Diese gibt es auch im Verkehrsmarkt zu genüge. Man braucht sich nur umzusehen. Im Sicherheitsgewerbe, im Service, in der Fahrzeugreinigung sogar auf den Loks. Fast 200 Unternehmen stehen vor der Tür von Eisenbahnverkehrsunternehmen und bieten ihre „Dienste“ an. Sie nehmen Einfluss auf tarifgeschützte Arbeitsplätze und Beschäftigungsbedingungen. Das ist zwar nicht immer billig, denn die Anbieter und Vermittler haben sehr „klebrige Hände“, wie es Helmut Diener, Vorsitzender von mobifair, zum Ausdruck bringt, aber es ist lukrativ. Letztendlich hat man „keinen Ärger mehr mit eigenem Personal und den bösen Gewerkschaften“. Bei den Arbeitnehmer*innen „unten“ kommt selbstverständlich wenig an. Zu wenig Geld, zu wenig Qualifikation, zu wenig Menschlichkeit. Es kann sich jeder sein eigenes Bild machen, aber so ein wichtiges Gesetz in allerletzter Stunde noch zu blockieren, weil man „weiteren Diskussionsbedarf“ angemeldet hat, ist schon ein starkes Stück. „Guten Morgen, wo wart ihr die ganze Zeit? Macht die Augen auf und versteht, was es für die Menschen bedeutet. Lieber Arbeitsminister Hubertus Heil, bleibe hart!“