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PBefG: Abstimmen für mehr Wertschätzung

mobifair hat sich in etwas ungewöhnlicher Form an die Mitglieder des Bundestages gewandt. Der gemeinnützige Verein will für eine faire Entscheidung und einen fairen Wettbewerb im ÖPNV werben. Dazu wurde kurz und bündig ein Schreiben verfasst, indem nicht um den „heißen Brei“ herumgeredet wird. Es geht nicht um Paragrafen oder irgendwelche Ausreden „warum was nicht geht“, sondern um einfache Regelungen, die machbar und allen von Nutzen sind. Den Kunden, den Aufgabenträgern, den Unternehmen und den Beschäftigten, die letztendlich die Arbeit leisten. Gute Arbeit mit hoher Zuverlässigkeit für viel zu wenig Wertschätzung.

 

Bitte für eine faire Entscheidung

…. Wir fahren Bus – auch in Zukunft sicher und fair

Sehr geehrte/r Frau/Herr Abgeordnete/r,

entschuldigen Sie bitte die etwas ungewöhnliche Form unserer Kommunikation zu einem für uns sehr, sehr wichtigen Thema. Wir wollen hier kurz und bündig Ihr Interesse wecken und nicht mit schlauen Briefen um den heißen Brei herumreden.

Es geht um das Personenbeförderungsgesetz. Es wird derzeit evaluiert und es gibt Entscheidungen für Anpassungen. Dazu die Bitte, dass diese Entscheidungen den Menschen nützen müssen, die auch direkt betroffen sind: Die Kunden und die Beschäftigten in der Branche. Letztere sind eh die Ärmsten in der Kette, aber die Zuverlässigsten in ihrer täglichen Arbeit.

Deshalb brauchen wir dringend einen Schutz für die Busfahrerinnen und Busfahrer, wenn bei Ausschreibungen ein anderer Wettbewerber gewinnt. Unser Ziel ist ein Personalübergang mit all den bisher erreichten Lohn- und Sozialstandards. So hat man auch die notwendigen und qualitativ gut ausgebildeten Busfahrer wieder auf der Strecke. Tut gar nicht weh, so etwas in den Ausschreibungen zu verankern.

Es muss dafür Sorge getragen werden, dass man Lohn- und Sozialstandards auch nicht bei eigenwirtschaftlichen Angeboten absenken darf. Vorgaben vom Aufgabenträger müssen auch hier gelten. Dann passt das schon. Tut nicht weh und man darf das auch.

Dann gibt es noch den Fernbuslinienverkehr. Sicher ein gutes Angebot, aber leider auch ein gefährliches. Wenn die Polizei kontrolliert – siehe Jahresberichte des Bundesamtes für Güterkraftverkehr – dann stellt man häufig Lenkzeit- und Arbeitszeitverstöße fest. Wir wissen, warum das so ist. Die Busfahrer werden oft nicht abgelöst und müssen viel zu lange ohne Pausen fahren. Wenn man erwischt wird, erwischt es den Busfahrer. Der hat Angst um seinen Arbeitsplatz. Das beauftragte Unternehmen ist aber der eine Verursacher und der Konzessionsinhaber der andere. Der Letztere, hier in den meisten Fällen Flixbus, wird nicht bestraft. Obwohl jeder Kunde sagt, er fährt mit Flixbus. Eine einfache Lösung wäre, die Konzessionsinhaber mit zur Verantwortung zu ziehen. Wenn es nicht funktioniert, ist die Linie weg. Das heißt Verantwortung tragen.

Das wäre auch schon alles. Wir wollen nicht viel, nur bitte denken Sie an die Busfahrerinnen und Busfahrer. Tolle Menschen, die für ihre großartige Leistung nur wenig verdienen. Der Wettbewerb macht‘s möglich, denn der Billigste bekommt leider nach wie vor den Auftrag. Das ist meist der, der nicht so viel für gute Beschäftigungs-bedingungen übrig hat. Billig halt. Und denken Sie an die, die Ihnen ganze Aufsätze schreiben, warum was nicht geht. Da ist viel Unsinn und Lobbydenken dabei. Es geht, wir haben das geprüft.

Vielen Dank fürs Lesen und gerne können wir auch telefonieren oder uns treffen.

Wir sind mobifair – nichts Schlimmes – sondern wollen nur den Wettbewerb fairer machen. Für alle, den Kunden, die Aufgabenträger, die Unternehmen und – klar – die Beschäftigten. Die leisten die Arbeit.

www.mobifair.eu

Hier geht es zum Schreiben.