Die Brancheninitiative Fokus Bahn unter der Federführung des Verkehrsministerium NRW hilft bei der Personalsuche für den Lokführerberuf. In den nächsten fünf Jahren werden in NRW 1700 Lokführer gebraucht. 550 noch in diesem Jahr. Bis 2025 werden 40 Prozent in den Ruhestand gehen. Da ist dringend Handlungsbedarf. Die Ausbildungen laufen wieder an.
mobifair meint, das ist gut so. Allerdings ist Ausbildung nicht gleich Ausbildung. Zu viele schwarze Schafe sind als Ausbildungsschulen am Markt und garantieren nicht immer die beste Ausbildungsqualität. Nur Fördermittel vom Staat kassieren reicht nicht. Dazu gehören beste Voraussetzungen der Bildungseinrichtungen und der Bewerber. Solange es keinen einheitlichen Eignungstest mit hohen Ansprüchen für die Eignung gibt, wird wohl auch die Durchfallquote sehr hoch bleiben. Um eine gute Ausbildung sicher zu stellen bedarf es dringend einen einheitlichen Rahmenlehrplan und zentral festgelegte Prüfungsfragen.
Das Eisenbahn-Bundesamt ist hier mehr denn je gefordert. „Durch die Hände dieser Behörde läuft die Zulassung der Schulen und somit liegt dort auch die Kontrolle“, stellt mobifair-Vorstand Helmut Diener fest und fügt hinzu: „Allerdings lässt man scheinbar schneller zu, als man kontrollieren kann. Sonst wäre der Markt überschaubarer und anspruchsvoller. Lokführer darf nicht zu einem Anlernberuf verkommen. Wer auf eine reine Berufsausbildung verzichtet, der raubt diesem hochwertigen und sicherheitsrelevanten Berufsbild die Existenz.“ mobifair verlangt von allen Eisenbahnverkehrsunternehmen den Nachweis der Selbstausbildung für den Ausbildungsberuf Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport. Die Quote muss hier bei mindestens 70 Prozent des jährlichen Bedarfs liegen.