Am 26. Mai wählen wir das neue Parlament in Europa. Für mich ist das die wichtigste Wahl für die Zukunft. Hier entscheiden wir darüber, wie ein friedliches Miteinander weiter möglich ist und wie wir uns gegen Strömungen des Hasses stellen. Braunes Gedankengut darf niemals Platz finden. Auch im Ansatz nicht. Das ist gefährlich und gibt uns nichts, aber raubt uns alles. Zur Wahl gehen ist eine wichtige Pflicht unserer Demokratie. Sie ist insbesondere auch eine Verpflichtung des Respektes und der Dankbarkeit an all diejenigen, die uns die Demokratie ermöglicht haben. Bezahlt, teils mit ihren Leben. Ich meine, das ist die eine sehr bedeutende Säule der Wahl.
Die andere Säule der Wahl stützt unsere Lebensqualität. Hier geht es um Gerechtigkeit, außerhalb und innerhalb der Arbeitswelt. Für uns steht hier an erster Stelle die Bekämpfung des Menschenhandels, der Ausbeutung und der sozialen Ungerechtigkeit. Hier geht es um Anstand, darum, wie Menschen mit anderen Menschen umgehen (dürfen). Wie man für gute Arbeit eine gute Entlohnung erhält, wie Berufsbilder eine hohe Wertschätzung erfahren und wie man Zeit und Arbeit gut und familiengerecht verbindet. Das muss für alle gelten, grenzüberschreitend und mit einem großen Selbstverständnis. Wer jetzt schon alles dafür tut Mindestlöhne auszuhebeln, es zulässt, dass Kraftfahrer wie Nomaden unterwegs sind oder für alle Billigheimer die Türen öffnet, der hat Europa falsch verstanden und verdient eine klare Absage. Deshalb gilt auch hier: Keine Experimente und nur denen die Stimme geben, die es auch tatsächlich ehrlich meinen. Ehrlich für mehr soziale Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander.
Ich meine: Wer nicht an der Wahl teilnimmt, hat auch nicht das Recht der Kritik. Wer sich nicht für soziale Gerechtigkeit entscheidet, darf sich hinterher nicht beschweren. Und wer dummen und gefährlichen Sprücheklopfern hinterherläuft, dem kann man wahrscheinlich nicht mehr helfen. Aber das tut ja keiner.
Helmut Diener, Vorsitzender des Vorstands von mobifair