In der Sicherheitsbranche in Deutschland arbeiten über 250.000 Menschen, davon arbeitet eine hohe Anzahl in sogenannten Nachunternehmen. Das heißt, anstelle „Selber machen“ werden Aufgaben des Schutzes an Subunternehmen vergeben. Hier finden sich so manche Unternehmen wieder, die sich wenig um die Beschäftigungsbedingungen in ihren Unternehmen kümmern.
Somit bleibt die Branche Opfer dubioser Machenschaften. mobifair recherchiert schon seit Langem im verkehrsbezogenen Sicherheitssektor und ist auf kuriose Machenschaften gestoßen, die nur die Begriffe „Ausbeutung, Lohndiebstal und Arbeitsplatzklau“ verdienen. Durch Subunternehmerketten, die bis in die vierte Ebene reichen, kommt nur ein Bruchteil des Geldes bei demjenigen an, der die Arbeit macht. Mit „klebrigen“ Fingern bedient man sich vom Sub zum Sub zum Sub. Und dabei bleibt man „billig“. Klar, denn es geht so weit, dass bei Krankheit oder einem Zuspätkommen, Lohnabzug als Pönale vollzogen wird. Aber auch Arbeitszeitverstöße, schlechte Ausbildung und unzureichender Arbeitsschutz gehören nicht selten zu den prekären „Geschäftsmodellen“ dieser „Schmuddelfirmen“.
Kolleginnen und Kollegen aufgepasst! Ihr seid nicht alleine. Es gibt Unterstützung. Neben mobifair kümmert sich auch das Netzwerk für Beschäftigte in der Wach- und Sicherheitsbranche in Hessen um die Kolleginnen und Kollegen. Da die Betreuung in der Branche durch dezentrale Standorte und verstreute Einsatzorte schwierig ist, hat ver.di die Plattform WaSi-Hessen ins Leben gerufen, um die Sicherheitsbeschäftigten mit Informationen zu versorgen. Hier gibt es aktuelle Nachrichten und geltende Tarifverträge zum Nachlesen. Sie rufen auf der Homepage zum Mitmachen auf: „Mitmachen und helfen kann jeder. Macht diese Seite in eurem Kollegenkreis bekannt, kommentiert und teilt die Beiträge, stellt kritische Fragen – kurz: Beteiligt Euch! Nur gemeinsam können wir es schaffen, die Arbeitsbedingungen in der Sicherheitsbranche zu verbessern!“
mobifair hält das für eine sehr gute Sache. Vernetzt euch und geht gemeinsam gegen die Ungerechtigkeit im Sicherheitsgewerbe vor. Solidarisiert und organisiert euch. Lasst euch euer Berufsbild nicht zerstören und nicht länger von den schwarzen Schafen in der Branche betrügen.