Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit. Was ist heutzutage die Arbeit noch wert? Jeden Tag arbeiten Menschen für Löhne am Existenzminimum oder darunter. Jeden Tag arbeiten Menschen zu unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Dieses Problem ist kein Problem eines einzelnen Landes. Es ist ein europäisches Problem, es ist ein weltweites Problem. Es kann sich nur etwas ändern, wenn man gemeinsam gegen diese Ungerechtigkeiten vorgeht. Dieses Jahr bietet die Chance etwas zu ändern. Das erkämpfte Recht des Wählens nutzen und bei der Europawahl seine Stimme abgeben. Für ein demokratisches und soziales Europa.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund ruft deshalb dieses Jahr zum 1. Mai mit folgendem Motto auf: „Europa! Jetzt aber richtig!“ In dem Aufruf fordert der DGB die Europäische Union auf, dem Bekenntnis, Europa sozialer zu machen, jetzt auch Taten folgen zu lassen.
- „Europa. Jetzt aber richtig!“ heißt: Die Menschen müssen im Mittelpunkt der europäischen Politik stehen. Die sozialen Interessen der Bürgerinnen und Bürger, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen Vorrang haben vor den Interessen der Unternehmen.
- „Europa. Jetzt aber richtig!“ heißt: Europaweite Standards für gute Arbeitsbedingungen statt Dumping-Wettbewerb zwischen den Mitgliedsstaaten mit prekärer Arbeit und niedrigen Löhnen. Wir brauchen mehr Tarifbindung in ganz Europa und armutsfeste Mindestlöhne in jedem EU-Mitgliedsstaat.
- „Europa. Jetzt aber richtig!“ heißt: Gleiche Chancen für Frauen und Männer. Wir brauchen eine EU-Gleichstellungsstrategie – und zwar mit ganz konkreten Maßnahmen.
- „Europa. Jetzt aber richtig!“ heißt: Wir brauchen ein ambitioniertes Programm für Zukunftsinvestitionen für Europa, das Wachstum, Arbeitsplätze, Bildung, Infrastruktur und Wohlstand für alle sichert und fördert. Die Menschen müssen erleben, dass die EU ihr Leben nachhaltig und konkret verbessert.
- „Europa. Jetzt aber richtig!“ heißt: Die EU muss zum Vorbild für eine faire Globalisierung werden – internationale Standards für Arbeitnehmerrechte, Soziales, Umwelt- und Verbraucherschutz müssen das Geschehen auf den Märkten bestimmen, nicht um- gekehrt.
Jede Stimme ist wichtig. Geht raus auf die Straßen und Plätze, zeigt wie Gemeinschaft funktioniert. Gegen den Rechtsruck, gegen Rechtspopulisten und Nationalisten, für Fairness und Gerechtigkeit. Folgt dem DGB und macht den 1. Mai, den Tag der Arbeit, zum Tag der internationalen Solidarität. Es gibt überall Veranstaltungen eurer Gewerkschaften, z. B. in Berlin, dort spricht unter anderem Robert Seifert, Vorsitzender der EVG-Betriebsgruppe S-Bahn Berlin. Thema u. a. die Ausschreibungsproblematik bei der S-Bahn Berlin. (siehe Kämpfen lohnt sich)