Ein neuer Betreiber im Schienenpersonennahverkehr ist in Bayern angekommen. Go-Ahead aus England hat sich im Freistaat niedergelassen und wird ab 2021 im E-Netz Allgäu und ab 2022 in den Augsburger Netzen an den Start gehen. So hat es der Aufgabenträger Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) entschieden. Für ein neues Unternehmen, unter genauer Prüfung des Angebots, aber auch gleichzeitig gegen die bislang beschäftigten Eisenbahnerinnen und Eisenbahner des jetzigen Betreibers DB Regio AG. Helmut Diener, Vorstand von mobifair, meint dazu: „So ist es nun einmal im Wettbewerb. Es fehlt aber die Konsequenz, die Beschäftigten in den Ausschreibungen zu schützen. Alle Beschäftigten, die zunächst ihre gewohnte Arbeit bei ihrem Arbeitgeber verlieren. Alle Beschäftigten, nicht nur die, die man dringend benötigt.“ Deshalb fordert mobifair seit Langem die Vorgabe des Personalübergangs für alle mit allen erworbenen Sozialstandards. „Die Beschäftigten können nichts dafür. Wir bitten alle neuen Betreiber, für alle faire und geschützte Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen“, so Diener weiter.
Go-Ahead ist der deutsche Ableger des gleichnamigen britischen Verkehrskonzerns. Die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland, seit fünf Jahren im deutschen Verkehrsmarkt aktiv, expandiert weiter. In Baden-Württemberg gewann das Unternehmen bereits mehrere Ausschreibungen, zum Beispiel im Stuttgarter Netz und der Murrbahn. Dafür wurde 2017 die Go-Ahead Baden-Württemberg gegründet. Die Betriebsaufnahmen erfolgen noch in diesem Jahr.
Nach dem Zuschlag für den Betrieb von zwei bayerischen Regionalnetzen wurde nun die Go-Ahead Bayern GmbH gegründet. Mit der Erweiterung reagiere man auf das organische Unternehmenswachstum und optimiere die Strukturen entsprechend, teilt das Unternehmen mit.
Damit betreibt Go-Ahead in Deutschland nach eigenen Angaben ab 2022 Schienennetze im Umfang von insgesamt rund 20 Millionen Zugkilometern.