Unter dem Motto „Transport Workers Building Power“ – Verkehrsbeschäftigte nehmen (politischen) Einfluss“ fand der Kongress der Internationalen Transportarbeiter-Föderation ITF in Singapur statt.
Insgesamt nahmen 838 Delegierte aus 126 Ländern und 456 Gewerkschaften an dem fünftägigen Kongress teil. Diskussionen zu menschenwürdigen Arbeits- und Sozialbedingungen im Verkehrswesen, zu körperlich und psychisch sicheren Arbeitsplätze für Männer wie Frauen sowie intensive politische Diskussionen zu Digitalisierung und Automatisierung und ihren Auswirkungen auf die Beschäftigten im Verkehrsbereich standen auf dem Programm. Die ITF vertritt mehr als 20 Millionen Beschäftigte aus 146 Ländern.
Thema war unter anderem die ETF-Kampagne „Fair Transport, deren nächster Kampagnenhöhepunkt eine Aktionswoche Ende März 2019 mit einer Demo am 27. März in Brüssel sein wird. Die EVG erarbeitet zurzeit ein Konzept zur Europawahl das in die Kampagne einfließen wird. Intensiv wurde die Situation im ÖPNV diskutiert: Vielfach steigen multinationale Konzerne in den ÖPNV ein, das wurde in der Sitzung des zuständigen Ausschusses deutlich. Die Folgen: Privatisierungen, Outsourcing, Zerfaserung der Mobilitätsketten. Die Gewerkschaften müssten befähigt werden, vor Ort dafür zu sorgen, dass diese Veränderungen nicht ohne Einbeziehung der Beschäftigten erfolgen, so die ITF-Forderung „keine Veränderung ohne Verhandlung“.
Bei den Neuwahlen zum Vorsitz der Organisation wurde Paddy Crumlin als Präsident wiedergewählt. Für die EVG soll Alexander Kirchner weiterhin im Vorstand der ITF sitzen.
„Der weltweite Verbund zur Bekämpfung von Ausbeutung ist von großer Bedeutung“, meint mobifair. Wer gute Beschäftigungsbedingungen schaffen und bewahren will braucht eine globale Vernetzung und Solidariät. Die Eisenbahn ist im ITF die mitgliederstärkst Sektion. Schienen verbinden und Eisenbahner aller Länder sind ein starkes Team.