Die IG Metall hat in rund 3600 Betrieben eine Umfrage unter Betriebsräten zum Thema Leiharbeit und Fremdvergaben durchgeführt. Eindeutiges Ergebnis: Betriebe gliedern immer mehr Arbeit in Leiharbeit oder an industrienahe Dienstleister aus. Nach Angaben der Gewerkschaft gilt das keineswegs nur für Auftragsspitzen oder Spezialarbeiten. In allen Abteilungen sind auch Stammarbeitsplätze betroffen.
Der Trend hatte sich bereits bei einer vergleichbaren Befragung der IG Metall vor drei Jahren abgezeichnet. Ein Viertel der befragten Betriebsräte erwartet, dass sich die Tendenz fortsetzt und ihr Arbeitgeber in den nächsten zwei Jahren weitere Arbeiten fremd vergeben wird.
mobifair-Vorstand Helmut Diener kommentiert: „Die Unternehmen ziehen eben immer noch Profit daraus, dass Fremdbeschäftigte zu schlechteren Bedingungen als die Stammbelegschaft arbeiten. Hier müssen dringend gerechte Regelungen her. Gleicher Lohn für gleiche Tätigkeit muss ohne Wenn und Aber gelten. Und zwar ab dem ersten Tag der Beschäftigung ohne irgendwelche Fristenregelungen“. Genau wie die IG Metall moniert er, dass es keine ausreichende Mitbestimmung der Betriebsräte bei Fremdvergaben gibt. Die bisherigen Gesetzesnachbesserungen seien nicht ausreichend. Das wirkt auch in die Branche der Eisenbahnen. Immer mehr Stammarbeitsplätze fallen Leiharbeit und Werkverträgen zum Opfer. Gute und sozialgeschützte Beschäftigungsbedingungen werden immer stärker gefährdet und auch der Betrugsfaktor steigt. Zu blauäugig werden Aufträge vergeben und die Kontrollen vernachlässigt.
mobifair begrüßt die Kampagne und betriebspolitische Initiative der IG Metall unter dem Motto „Gute Arbeit für alle“ mit der Missbrauch von Leiharbeit und Fremdvergaben nun verstärkt in den Betrieben angegangen werden sollen.