Digitale Dienstleister – Plattformunternehmen – boomen und erwirtschaften Milliarden-Umsätze. Hier werden nur noch Vermittler- und Maklertätigkeiten angeboten, die Leistung erbringen andere – meist im Sub-Gewerbe oder wie die Plattformbetreiber es gerne nennen in „Partnerunternehmen“. Diese Art von Anbietern wird die Arbeitswelt und die Situation der Beschäftigten gravierend verändern.
Dahinter steckt viel, viel Kapital und man sucht und findet die Lücken, neue Formen im Verbraucher- und Dienstleistungsmarkt zu erobern. Nicht immer ist das mit unseren gewohnten Bildern für die Arbeitswelt vereinbar. Denn es ist zu befürchten, dass am Ende eine gravierende Veränderung der Beschäftigungsverhältnisse steht. Das System trifft also diejenigen, die diese Arbeiten verrichten. Billig anbieten heißt in der Regel auch billig produzieren. Das geht zuallererst zu Lasten von geschützten Lohn- und Sozialstandards.
Die Verkehrsgewerkschaft EVG warnt bereits vor den Risiken, die sich für die Beschäftigten auftun. Sozialstandards liefen Gefahr, leise und unbemerkt in unregulierte Prozesse abzudriften. Die Gewerkschaft will für Plattformbetreiber gesetzliche Standards durchsetzen, die vorschreiben, Arbeitgeberpflichten gegenüber den Dienstleistungserbringern zu übernehmen.
Nachteile zu Lasten der Beschäftigten sind aber oft nicht das einzige Manko. Beispiel Verkehrsmarkt. Stellt man zu Billigstpreisen bis zum Nulltarif Transportmöglichkeiten per Auto zur Verfügung, schickt man letztendlich nicht weniger Fahrzeuge auf die Straße sondern mehr. Die Auswirkungen gehen auf Kosten der Menschen und der Umwelt. Ökologischer Unsinn – aber offensichtlich eine sprudelnde Einnahmequelle.