Die Anzahl der Hinweise über den mobifair-Dumpingmelder nimmt zu. Neben den Meldungen von unkontrollierten Zugfahrten macht man mobifair derzeit auf die dubiosen Machenschaften bei Subunternehmen der Eisenbahnen aufmerksam. Es geht um Fälle von Ausbeutung, des Lohnbetrugs und des Heuerns und Feuerns von Beschäftigten, wie es gerade passt. Betriebsräte werden mit Kündigungsdrohungen verhindert und Tarifverträge untergraben.
Das Augenmerk richtet sich insbesondere auf die Auftraggeber, solcher Werkverträge, für die es scheinbar nicht wichtig ist nur seriösen Firmen Aufgaben zu übertragen. Wer es ernst mit fairer Arbeit meint, nimmt die Betriebsräte mit an Bord und bespricht mit ihnen die Notwendigkeit und die Auswahl von Subunternehmen. Besonders in den Fokus rückt derzeit ein Unternehmensteil der DB AG. Hier erreicht nach mobifair-Recherchen die Selbsterbringungsquote keine 50 Prozent. Der Rest ist vergeben, d.h. unkontrolliert vergeben, an Subunternehmen, die weitere Subunternehmen in Einsatz bringen. So entstehen Ketten von Sub-Verhältnissen, die letztendlich kaum kontrollierbar sind. Des Weiteren wird es selbstverständlich nach hinten immer „billiger“ und für die dort beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer prekärer. mobifair wird reagieren und den Meldungen nachgehen und Anzeige erstatten. Deshalb fordern wir die Verantwortlichen für Auftragsvergaben nochmals auf, ihre Betriebsräte bei der Auswahl mit an Bord zu nehmen und nur noch den Betrieben einen Auftrag zu erteilen, die eine Tarifbindung vorweisen können und der Gründung von Betriebsräten unterstützend gegenüberstehen. Nur mit Betriebsräten lässt sich faire Arbeit auch kontrollieren. Mit Treu und Glauben und irgendwelchen Bescheinigungen wird das nicht funktionieren. „Hört endlich auf, Ausbeutung zu unterstützen“, sagt Helmut Diener, Vorstand von mobifair.