Neue Rekorde bei den Fernbussen: Die Polizei in Hannover hat bei 17 kontrollierten Fahrzeugen satte 64 Verstöße gegen Vorschriften registriert. Dazu gehören die üblichen Verdächtigen wie das Ignorieren von Ruhezeiten (elf Fälle) oder das Überschreiten der Tageslenkzeiten (15). Die 25 überprüften Fahrer setzten aber noch einen drauf: Wie die Polizei mitteilt, wurden in sage und schreibe 33 Fällen überhaupt keine Fahrerkarten eingelegt.
„Es ist unglaublich, mit welcher Unverschämtheit hier gegen Vorschriften verstoßen wird“, kommentiert Helmut Diener von mobifair. Er befürchtet, dass immer nur die Spitze des Eisbergs auftaucht, denn leider würden aufgrund von Personalmangel in den Behörden nicht so viele Kontrollen stattfinden wie nötig wären. „Daher fühlen sich viele Unternehmen sicher, nicht erwischt zu werden und weisen ihre Fahrer entsprechend an“.
13 der kontrollierten Reisebusse waren nach Polizeiangaben als innerdeutsche Fernbusse, vier auf internationaler Linie (Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Rumänien und Tschechische Republik) unterwegs. Die technischen Überprüfungen der Fahrzeuge ergaben lediglich mehrere kleinere Mängel wie defekte Beleuchtung, aber die Vergehen gegen Sozialvorschriften erreichten neue Rekordwerte.
Helmut Diener: „Bei diesen Bussen mit müden und überanstrengten Fahrern fährt das Risiko mit. Die Arbeitszeitvorschriften sind nicht zum Spaß erlassen worden. Sie schützen die Beschäftigten, aber auch alle anderen Teilnehmer im Straßenverkehr“.