Das bestehende Minijob-System muss grundlegend reformiert werden, fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund. Derzeit würden systematisch Arbeitnehmerrechte unterlaufen, um Kosten zu sparen. So werde zum Beispiel jedem dritten Minijobber Urlaub vorenthalten, fast die Hälfte erhalte keine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Obwohl die Bundesregierung im Koalitionsvertrag versprochen habe, den rund 7,4 Millionen in Minijobs Tätigen den Weg in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu erleichtern, sei dies nicht der Fall. Alle Hoffnungen, Minijobs könnten eine Brücke in den regulären Arbeitsmarkt sein, hätten sich nicht erfüllt, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.
Der DGB fordert in einem Reformkonzept Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Förderung sollte nur auf für Arbeit gelten, die eine eigenständige soziale Absicherung ermöglicht. Minijobs sollten zudem vom ersten Euro an in die Sozialversicherungen einbezogen werden, so die Gewerkschafter. Der Grundsatz, den auch mobifair vertritt: Für Minijobs sollen die gleichen Arbeitsbedingungen herrschen wie für Vollzeitjobs. mobifair-Vorstand Helmut Diener: „Nur fair bezahlte Arbeit sichert Existenzen. Wer arbeitet, muss von seinem Verdienst auch leben können und abgesichert sein“.