Die Forderungen nach einer Maut für Fernbusse werden lauter. Verkehrsexperten und Wettbewerbsteilnehmer kritisieren ungleiche Rahmenbedingungen und Benachteiligungen. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag, Martin Burkert (SPD), fordert eine Neubewertung des Fernbusmarktes. Er hält eine Busmaut für wahrscheinlich und sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass durch die mittelfristig wahrscheinliche Monopolstellung von Flixbus und dadurch steigende Preise einer Maut für Fernreisebusse nichts mehr im Wege stehe.
„Die Busse sind unter anderem so billig, weil sie mautfrei unterwegs sind“, kommentiert Helmut Diener von mobifair die Situation. Ohne Maut gäbe es aber keinen fairen Wettbewerb, es sei Zeit, die Rahmenbedingungen anzugleichen.
Unternehmen wie die Bayerische Oberlandbahn BOB oder Agilis beklagen derweil, dass durch die Konkurrenz der Fernbusse Fahrgäste umsteigen. BOB beziffert nach Angaben des Roten Renner die Verluste – auf den Strecken München-Salzburg-Kufstein – auf 1,8 bis 2 Millionen Euro jährlich. Um Wettbewerbsverzerrungen auszugleichen, wäre eine Maut nur „gerecht“, fordert das Unternehmen. Außerdem sollten die Mindestentfernungen zwischen den Fernbushaltestellen von bisher 50 Kilometer auf hundert Kilometer erhöht werden, so BOB. Agilis fordert höhere Zuschüsse von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft BEG für den Betrieb auf den bayerischen Nahverkehrsstrecken, um Verluste aufgrund der Fernbuskonkurrenz ausgleichen zu können.