Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) veröffentlichte auf Anfrage der GRÜNEN im Deutschen Bundestag einen aktuellen Sonderbericht zum Thema Fernbusse und Kontrollen. Die Zahlen belegen, dass die Beanstandungsquote bei Fernbussen 2014 bei 15 Prozent und im ersten Halbjahr 2015 bei 27 Prozent lag. Die Verstöße im Bereich der Fahrpersonalvorschriften sei „deutlich angestiegen“.
Das sind lediglich die Kontrollen des BAG. Vermehrt finden auch Kontrollen der Polizei statt und kommen zu gleichen Ergebnissen, stellt mobifair fest. Die Ergebnisse bestätigen die Recherchen von mobifair, dass jede vierte Fernbusfahrt eigentlich „gefährlich“ ist, weil hier vorrangig gegen Schutzgesetze für die Lenk- und Ruhezeiten verstoßen werden.
„Wenn man bedenkt, dass in der Woche ca. 10.000 Fernbusfahrten in Deutschland statt finden, ist die Anzahl der Kontrollen viel zu gering“, macht mobifair-Vorstand Helmut Diener deutlich, „man kann sich ausrechnen wie hoch die Anzahl der Beanstandungen wäre, wenn mehr kontrolliert würde.“
Im Jahr 2017 findet eine Evaluierung des Personenbeförderungsgesetzes statt. mobifair beobachtet den Fernbusmarkt schon seit der Liberalisierung und arbeitet mit Nachdruck daran, dass wie bereits in 2012 gefordert, Lohn- und Sozialstandards fester Bestandteil der Voraussetzungen bei Konzessionsvergaben werden. Der Preiskampf um Marktanteile im der Fernbusbranche darf nicht auf Kosten der Fahrer und der Sicherheit ausgetragen werden.
Hier geht es zum Bericht: Marktanalyse des Fernbuslinienverkehrs 2015 des BAG