„Einige werden erst wach, wenn etwas passiert“ – mit diesem Satz brachte mobifair-Vorstand Helmut Diener seine Kritik an den mangelnden Kontrollen im Schienenverkehr auf den Punkt. Das Thema war ein zentraler Punkt seiner Rede und der Vorstellung des Jahresberichtes während der Mitgliederversammlung von mobifair.
Zahlreiche Teilnehmer hatten sich zur Veranstaltung in Fulda getroffen, der Vorsitzende des Präsidiums, Jörg Krüger, konnte auch eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Er ging in seiner Rede auf die internationale Vernetzung ein, ohne die auch die Arbeit von mobifair nicht mehr möglich sei. Vielleicht könne man im nächsten Jahr bereits ausländische Gründungen von mobifair vermelden, so Krüger.
Die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit betonte auch Helmut Diener. Die Probleme im grenzüberschreitenden Verkehre, die sich zum Beispiel aus mangelnden Kontrollen und unübersichtlichen Zuständigkeiten ergäben, müssten auf europäischer Ebene geklärt werden. Auch so genannte Personaldienstleister, die ihr Geld mit dem Verleih von Mitarbeitern verdienen, seien mittlerweile international aufgestellt. Ebenso sei der Fernbusverkehr nicht mehr nur in Deutschland ein wachsender Markt, viele Unternehmen fahren nun auch grenzüberschreitend auf europäischen Routen. Diener machte während der Versammlung nochmals deutlich, dass es dringend erforderlich sei, flächendeckende Kontrollen zu etablieren, um schwarzen Schafen in der Branche das Handwerk zu legen. „Etwas Schlechtes wird immer nachgemacht“, sagte er. mobifair wolle aber die Umkehrung dieser Regel: „Wir wollen die Guten mitnehmen. Faire Standards müssen Schule machen“. Mit dem Verweis auf den Eisenbahnunfall vor einem Jahr in Mannheim bedauerte er, dass leider „einige erst wach werden, wenn etwas passiert“.
mobifair-Vorstand Heinz Fuhrmann stellte in Fulda unter anderem die laufende Projektarbeit des Vereins vor und informierte über Details der derzeit in Abstimmung befindlichen Themen. Er rief zudem die Teilnehmer der Mitgliederversammlung dazu auf, für die Europäische Bürgerinitiative zu unterschreiben, um die Bemühungen für fairen Transport auf europäischer Ebene zu unterstützen. Auf der Tagesordnung stand neben der Vorstellung des Jahresberichts 2014, dem Bericht der Rechnungsprüfer und der Vorstellung des Haushaltsplans 2016 auch eine Satzungsänderung, der die Versammlung mit Mehrheit zustimmte.