27. Januar 2015 – Seit zwei Jahren fahren die Fernbusse billig durch die Republik. Günstige Tickets sorgen für wachsende Fahrgastzahlen, die Infrastruktur kostet nichts, Maut wird nicht gezahlt, Fahrerlöhne niedrig gehalten, denn für das gleiche Geld muss einfach länger gearbeitet werden. Verkehrsexperten warnen: Die Billigtour könnte teuer werden.
Im Endeffekt wird die Zeche der Kunde zahlen, meint nicht nur mobifair. Laut einem Bericht des ARD-Magazins Kontraste hält Katrin Dziekan vom Umweltbundesamt die Fernbusse für eine „gravierende Fehlentwicklung“, Gewerkschaftschef Alexander Kirchner von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG befürchtet eine Abkopplung von Städten abseits der „Rennstrecken“, denn der Bahn laufen die Passagiere davon. Auf den lukrativen Strecken zwischen den Großstädten steigen immer mehr Fahrgäste auf die Busse um. Der Vorstand des Unternehmens reagiere „hilflos“, sagte Kirchner in der ARD.
Erste Opfer der Billigtouren sind, wie mobifair bereits bei der Marktöffnung warnte, die Busfahrer. Wie Kontraste berichtete, wurde bei Polizeikontrollen am Busbahnhof in Hannover jeder zweite Fahrer bei einem Verstoß gegen die gesetzlichen Lenkzeiten ertappt. Die Unternehmen sparen um jeden Preis, der Kampf um Marktanteile tobt, fast täglich werden neue Strecken eröffnet. Experten fordern dringend eine Maut für Fernbusse, Verkehrsminister Dobrindt jedoch sieht hier keinen Handlungsbedarf.
Hier geht es zum Kontraste-Bericht.